euschmachen Als
den Abt S. Equitius zur Zeit seiner Jugend der scharfe Kampf mit den Lockungen
des Fleisches ermüdete, machten ihn eben diese seine Ängstigungen bei der Versuchung
lässig zum Gebete; und da er durch fortwährende Bitten ein Heilmittel vom Allmächtigen
erflehte, sah er in einer Nacht, wie ein Engel neben ihm stand und ihn zum Eunuchen
machte; und bei dessen Erscheinung dünkte es ihn, daß er alle Bewegung aus den
Genitalien abschnitt; und seit der Zeit war er der Versuchung so ledig, als
ob er gar kein Geschlecht im Leibe hätte. Siehe, welcher Segen des Keuschmachens!
Weil er nun auf seine Tugend mit Gottes Hilfe Vertrauen hatte, leitete er später
die Frauen, wie er früher die Männer geleitet hatte. -
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris, Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik,
zuerst 1487)
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