erl, anständiger  Ein Mann taumelte aus dem Unterholz direkt vor ihren Wagen, stürzte, rappelte sich mühsam wieder hoch. Er war ein Häufchen Elend, ein stinkendes, zerlumptes Bündel Dreck. Fluchend kam er näher.

»Hab ich euch endlich geschnappt, ihr Arschlöcher. Raus mit euch, los, und keine Fisimatenten.«

Die beiden stiegen aus. »Kennen Sie mich nicht mehr, Mr. Westbrook? Ich bin's, Ted Gusick. Und das da ist Ed. Jetzt...«

»Keine Ausreden«, belferte Westbrook. »Mir egal, wer ihr seid. Euch werd ich's zeigen.«

Er stolperte ihnen entgegen. Ted stellte ihm geschickt ein Bein, fing seinen Fall ab und legte ihn behutsam auf den Boden.

Westbrook begann zu weinen, fluchte schluchzend vor sich hin, während die Tränen über das schmutzige, stoppelbärtige Gesicht liefen. Ed sah seinen Bruder besorgt an.

»Was sollen wir bloß mit ihm machen, Ted?«

»Machen? Wir nehmen ihn natürlich mit, du Pflaume.«

»Aber - aber was dann? Ich meine - was machen wir dann mit ihm?«

Ted hatte keine Ahnung und reagierte deshalb in typischer Gusick-Manier mit einem selbstgerechten Ausbruch.

»Willst du ihn etwa hier liegenlassen, du gemeines Stück? Einfach weiterfahren und einen anständigen Kerl wie Mr. Westbrook seinem Schicksal überlassen, wie? Daß du ein Mistkäfer bist, habe ich immer schon geahnt, aber jetzt weiß ich wenigstens genau, woran ich mit dir bin.«

Er drehte sich um und versetzte Ed einen schmerzhaften Hieb, wofür sich Ed postwendend revanchierte. Damit war der Form Genüge getan. Sie packten Westbrook in ihren Wagen, stellten ihn mit einem sachkundigen Schlag über den Schädel ruhig und fuhren wieder los.   - Jim Thompson, Gefährliche Stadt. Zürich 1992 (zuerst 1957)

 

Kerl

 

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