atze, tote  »Sie begreifen, man ist manchmal gern allein. Ich meine, zu zweien. Wir gingen also so. Eine prachtvolle Frau übrigens, eine Tänzerin vom Strand­kasino. Na, wie soll ich sagen? Es war eigentlich nichts Besonderes. Das Meer. Die Dünen. Der wattige Mond. Und eben die Frau. Mit einem Wort: eine bejahende Stimmung. Und wie wir so gehen, es ist etwas frisch, ich spüre ihr warmes Fleisch unter dem dünnen Kleid, da trete ich auf was Weiches, Glitschiges. Was ist das? Ich schaue hin. Nichts. Eine tote Katze. Angeschwemmt ... Wir gingen weiter. Aber ... was soll ich sagen ? Wie soll ich Ihnen das erklären ? Es wollte nicht wieder so werden wie vorher. Die bejahende Stimmung war weg. Wie weggeblasen. Tja, so ist das mit dem Tod ...«

Wir schwiegen. Alle. Als sei jeder von uns auf eine tote Katze getreten.  - George Grosz, nach: Wieland Herzfelde, Immergrün. Berlin 1958. In: Pass auf! Hier kommt Grosz. Bilder Rhythmen und Gesänge 1915 - 1918. Hg. Wieland Herzfelde und Hans Marquardt. Leipzig 1981

Katze, tote (2)  Es hat nichts von Snobismus, wenn ich gelegentlich betone, ich möchte meine frühen Romane nicht wieder anfassen. Ich scheue einfach davor zurück, weil ich Angst habe, es würde mir weh tun. Ich kann mit diesen Büchern nichts anfangen, ich kann keine neue Vitalität daraus ziehen. Ich könnte im besten Falle noch die Wurzeln feststellen, aber diese Wurzeln sind vertrocknet, frühzeitig auch abgeschnitten. Es ist wie mit den toten Hunden und Katzen, die irgendwo anschwimmen, aufgedunsen und deformiert und seltsam fremd; mehr noch, eine unsichtbare Warnungstafel hat sich aufgebaut. - Franz Jung, Der Weg nach unten. In: Franz Jung, Schriften, Bd. 1, Salzhausen / Frankfurt am Main 1981
 
 

Katze

 

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