asuar
Der Kasuar ist unsympathisch und abstoßend. Man stelle sich einen
Strauß mit einem hürnenen Teewärmer auf dem Kopfe vor, ein zwischen zwei Autos
plattgedrücktes Fahrrad, das sich in sich selbst türmt, ein mißlungenes Abziehbild,
auf dem ein schmutziges Violett und eine Art Rasseln vorherrschen. Jetzt macht
der Kasuar einen Schritt nach vorn und setzt eine trockenere Miene auf; das
erinnert an ein von grenzenloser Pedanterie gerittenes Paar Brillengläser. Er
lebt in Australien, der Kasuar; er ist feig und erschreckend zugleich; die Wächter
betreten seinen Käfig in hohen Lederstiefeln und mit einem Flammenwerfer bewaffnet.
Wenn der Kasuar aufhört, erschrocken um den Topf Kleie herumzulaufen, den man
ihm hinstellt, und sich mit Kamelsprüngen auf den Wärter stürzt, bleibt nichts
anderes übrig, als den Flammenwerfer zu bedienen. Dann sieht man dieses Bild:
der Feuerstrom umlodert den Kasuar, und an allen Federn brennend macht er seine
letzten Schritte, während er in ein gräßliches Gekreisch ausbricht. Aber sein
Horn verbrennt nicht: die trockene schuppige Materie, die sein ganzer Stolz
und Dünkel ist, beginnt in kalter Glut zu schmelzen, entbrennt in wundersamem
Blau, in einem Scharlachrot, das einer geschundenen Faust ähnelt, und gerinnt
am Ende zu dem durchsichtigsten Grün, zum Smaragde, dem Stein des Schattens
und der Hoffnung. Der Kasuar zerfällt, eine rasche
Aschenwolke, und der Wärter bemächtigt sich flink und begehrlich der soeben
entstandenen Gemme. Diesen Augenblick nimmt der Zoodirektor stets wahr, ihn
zu entlassen und wegen Tierquälerei zu verklagen. -
(
cron
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