anone, große  Der Raum über der Garage ist furchtbar schmutzig und verqualmt, und gewürfelt wird auf einem alten Billardtisch, und um den Tisch rum stehn die Kerls so dicht zusammengequetscht, daß man noch nicht mal mit dem Holzhammer eine Stricknadel zwischen sie treiben könnte. Alle großen Kanonen der Stadt sind zugegen, denn um diese Zeit geht eine Menge Geld um, und viele von den Mitbürgern sind klotzig reich. Weiterhin, das möchte ich feststellen, sind auch noch einige ganz schwere Jungens mit arn Tisch, einschließlich ein paar Kerls, die einem glatt eine Kugel durch den Kopf oder auch in den Bauch jagen, ohne sich das geringste dabei zu denken.

Nee, wirklich, als ich solche Figuren gewahr werde wie Harry das Roß aus Brooklyn und Langschläfer Sam Levinsky und Einspänner Loui aus Harlem, da weiß ich sofort, dies hier ist ein übler Ort für meinen Blutdruck, denn das sind bestimmt ganz schwere Jungens und als solche bei jedermann in der Stadt bekannt.

Aber da sitzen sie nun mal an den Tisch geklemmt, mit Griechen-Nicky, mit dem Langen Nig, dem Grauen John, mit Okay Okun und vielen anderen Kanonen, und alle haben sie hohe, knisternde Tausenddollarnoten in der Hand, die sie hin- und herwerfen, wie wenn das wertlose Zettel wären.

Hinter diesen Brüdern am Tisch stehen eine Menge kleiner Spieler. Sie versuchen von Zeit zu Zeit, ihre Fäuste zwischen die großen Kanonen durchzustoßen, um einen Einsatz zu placieren, und da sind auch noch Kerls anwesend, die Shylocks genannt werden, weil sie einem mit Zaster aushelfen, wenn man am Tisch alle geworden ist, und zwar auf Uhren oder Ringe oder meinetwegen auch Manschettenknöpfe, und gegen verdammt hohe Zinsen..- Damon Runyon, Schwere Jungen, leichte Mädchen. Reinbek bei Hamburg 1961 (rororo 197, zuerst 1932)

 

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