ammerfrau  Die Fürstin lächelte mir auf die freundlichste Weise zu und sprach: „Damit Sie von den Annehmlichkeiten dieses Schlosses einen noch besseren Eindruck erhalten, werde ich Ihnen meine sechs Kammerfrauen vorstellen."

Sie nahm einen goldenen Schlüssel, der an ihrem Gürtel hing, trat zu einer großen, mit schwarzem Samt bedeckten und mit massivem Silber beschlagenen Truhe und öffnete sie.

Als sie es getan hatte, sah ich ein Gerippe aus der Truhe steigen und mit drohender Gebärde auf mich zukommen. Ich zog meinen Degen. Das Skelett riß sich selbst den linken Arm aus, benutzte ihn als Waffe und drang wütend auf mich ein. Ich verteidigte mich recht gut, doch ein zweites Gerippe sprang aus der Truhe, riß aus dem ersten eine Rippe heraus und versetzte mir damit einen Schlag auf den Kopf. Ich packte es am Halse, das Skelett umschlang mich mit seinen Knochenarmen und wollte mich zu Boden werfen. Ich entledigte mich seiner, aber ein drittes Gerippe verließ die Truhe und gesellte sich zu den beiden ersten. Die drei restlichen erschienen gleichfalls. Da ich nicht hoffen konnte, einen so ungleichen Kampf zu bestehen, warf ich mich auf die Knie und bat die Fürstin um Gnade.

Die Fürstin befahl den Gerippen, in die Truhe zurückzukehren, dann sprach sie zu mir: „Romati, erinnern Sie sich Ihr Leben lang an das, was Sie hier gesehen haben."

Zugleich ergriff sie meinen Arm, ich fühlte eine versengende Glut bis auf den Knochen und wurde ohnmächtig. - (sar)

Frau Dienerin
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Kammerzofe