Kalendergeschichten  Was hier folgt, ist der Kalender eines Monats; jeder Tag bringt das Leben eines sonderbaren Heiligen, der Freud und Leid erlebt wie ein herkömmlicher Heiliger. Dann geht unser Monat zu Ende, weil auf dieser Welt alles zu Ende gehen muß, auch unsere kurzen Idiotenleben.

Was für ein Monat dann kommt, weiß keiner genau; ob wir zum Beispiel eher lachen oder weinen werden, ob wir allein sein werden oder in großer Gesellschaft. Darüber gibt es nur Vermutungen. Einige sind unheimlich.

Manche behaupten, der folgende Monat höre nie mehr auf; das ist eine verschrobene Idee; man braucht nur daran zu denken und schon wird man müde.

Andere sagen dagegen, es fängt immer wieder von vorne an, vielleicht auf irgendeinem anderen Planet; aber jedesmal wird die Menschheit um eine Stufe idiotischer. Bis sie schließlich, langsam von einem Planeten auf den anderen fortschreitend, bei der absoluten totalen Idiotie ankommt, bei der sich niemand mehr an etwas erinnert und sei es noch so elementar, wie zum Beispiel als was man sich fühlt, ob als Stein oder Meteorit oder als etwas ganz anderes.

Das soll der Zustand der Seligkeit sein.

Einer meint, dieser Zustand gleiche aufs Haar einem bleiernen.   - (cav)

 

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