Junifliege   Der alte Mann, im Dezember 84 Jahre, löffelte eine Untertasse mit Rübensaft aus und verfolgte dabei mit den Augen die Fliege, die auf den heraustretenden Adern seines Unterarms hin und her fliegt. Er wartet. Die Fliege: provokatorisch, frech. Mit seiner zitternden linken Hand, aber sehr rasch, schlägt der Mann nach ihr. Er verfehlte das reaktionsschnelle Tier um wenige Zentimeter. Eine Junifliege, sagte er mit aufrichtiger Hochachtung, überhaupt nicht zu fangen; ein raffiniertes Tier. Im April oder Mai fange ich die, aber im Juni haben sie so viel gelernt, daß sie nicht zu fangen sind. Er war selber äußerst erfahren. Wenn er stürzte, drehte er sich im Stürzen, z. B. auf die Steinkante einer Treppe zu, so daß er nicht auf den Oberschenkelhals fallen konnte, sondern weich auf den jetzt ziemlich fettlosen Hintern. Er drehte eine Pirouette, schon während er ein Summen im Kopf fühlte, noch vor dem Stürzen, eine artistische Leistung, mit der er im Zirkus hätte auftreten können.  - (klu)
 

Fliege

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

Verwandte Begriffe
Synonyme