Jungfer, alte fruchtbare englische   Darwin hatte herausgefunden, daß die Hummeln die einzigen Vertreterinnen unter den Bienen sind, die einen genügend langen Rüssel haben, um an den Nektar in den Blüten des Rotklees zu gelangen. Nur die Hummeln besuchen daher den Rotklee, nur sie sorgen also auch für seine Bestäubung. Die Verbreitung des Rotklees, so schloß Darwin, sei folglich auf die Häufigkeit der Hummeln zurückzuführen.

Nun ist aber die Zahl der Hummeln davon abhängig, wie viele Feldmäuse in dem betreffenden Gebiet leben. Denn die Feldmäuse sind die Feinde der Hummeln, sie zerstören deren Waben und Erdnester. Schließlich spielen auch die Katzen noch eine Rolle. Sie nämlich sorgen dafür, daß die Feldmäuse nicht über-hand nehmen. Man kann also schließen: In der Nähe der Dörfer, wo es viele Katzen gibt, gedeiht auch der Rotklee am besten, denn die Hummeln können ungestört von allzu vielen Feldmäusen von Blüte zu Blüte fliegen. Und dort, wo wenige Katzen gehalten werden, gedeiht er schlecht, weil die Hummeln von den Feldmäusen kurz gehalten werden.

Darwins Beispiel für die Wechselwirkungen in einem Lebensraum hat auch den englischen Biologen Thomas Huxley beschäftigt. Amüsiert hat er darauf aufmerksam gemacht, daß der Rotklee bekanntlich ein ausgezeichnetes Viehfutter sei, und da die englischen Matrosen vom Rindfleisch gekräftigt würden, gehe die Weltherrschaft Großbritanniens offensichtlich auf die sprichwörtliche Katzenliebe der alten englischen Jungfern zurück.   - Theo Löbsack, Das unheimliche Heer. Insekten erobern die Erde. München 1991

Fruchtbarkeit

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