Junge, intelligenter   Celia sagte, daß, falls er keine Arbeit fände, sie die ihre wieder aufnehmen müsse. Murphy wußte, was sie meinte. Keine Musik mehr.

Dieser Satz wurde mit Bedacht gewählt, damit es den schmutzigen Zensoren nicht an Gelegenheit mangele, ihrer schmutzigen Synekdoche zu frönen.

Getrieben von dem Gedanken, daß er auf Celia verzichten müßte, und sei es auch nur nachts (da sie ja versprochen hatte, ihn nie mehr zu «verlassen»), fingerte Murphy nervös seine zitronengelbe Fliege zurecht und bewarb sich in einer Drogerie der Gray's Inn Road um die Stelle eines «intelligenten Jungen». Es war das erste Mal, daß er sich persönlich als Kandidat für einen bestimmten Posten vorstellte. Bis dahin hatte er sich damit begnügt, sich in ziemlich reservierten, robusten Posen am Rande gut besuchter Sklavenmärkte zur Schau zu stellen, oder sich durch die Agenturen von Pontius zu Pilatus schicken zu lassen. Ein Hundeleben ohne die Vorrechte eines Hundes.

Die Drogisten kamen alle herausgesprungen, um sich den intelligenten Jungen anzuschauen.

«Der intelligent?» sagte der Drogist. «Macht mir niemand weis.»

«Der ein Junge?» sagte das halb-private Gespons des Drogisten. «Kann ich mir nicht denken.»

«Sieht mir nicht menschlich genug aus», sagte das älteste Ausschußprodukt der Drogisten, «nicht menschlich genug.»

Murphy war diese Einstellung, ein mit Ekel verbrämter Spott, zu vertraut, um noch einen unangebrachten Versuch der Meinungsbeeinflussung zu machen. Sie drückte sich manchmal mehr und manchmal weniger urban aus. Ihre Formen waren ebenso verschiedenartig wie die Grade der Drogistenmentalität, aber ihr Inhalt war stets: «Du Irrationaler!»    - (mur)

 

Junge Intelligenz

 

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