ünger
erscheinen Die «Halle» war unmöbliert, es standen darin nur
ein mannshoher Kaktus und ein behelfsmäßiges unbesetztes Empfangspult. Der Kriminalbeamte
klatschte in die Hände. Nach einer Weile rief die fast männlich klingende Stimme
einer Frau: «Ich komme», aber es dauerte noch fünf Minuten, bis sie erschien.
Sie trug ein schmutziges Hauskleid und hochhackige goldene Ledersandalen. In
ihrem dünnen, gelblichen Haar steckten Lockenwickler. Sie hatte ein breites,
kantiges Gesicht, war geschminkt und gepudert. In der Hand hatte sie eine Blechbüchse
mit Miller-High-Life-Bier; sie roch nach Bier und Tabak und eben erst aufgestrichenem
Nagellack. Sie war vierundsiebzig, sah aber nach Nyes Meinung «jünger aus -
vielleicht zehn Minuten jünger». Sie starrte ihn an in seinem gutsitzenden,
braunen Anzug, seinem braunen Hut mit der schmalen Krempe. Als er seine Kennmarke
vorzeigte, schien sie amüsiert; sie lächelte, so daß ihre falschen Zähne sichtbar
wurden. «Aha. Hab ich mir gedacht», sagte sie. «Okay. Schießen Sie los.»
-
(cap)
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