ongleur  

- Grandville, Un Autre Monde

Jongleur (2)  Seltene Kostbarkeiten waren ihm zuwider. Durch eine schreckliche, einzigartige Erniedrigung war er zu einem bemerkenswerten Mann geworden, der für sein exzentrisches Gebaren berühmt war. Seine Mißgestalt hatte in ihm die Begabung geweckt, sich unsichtbar zu machen. Da er mit einer ungewöhnlichen Krankheit geschlagen war, verlegte er sich auf Überraschungstaktiken: an den ungeraden Tagen des Monats stellte er sich auf eine phantastische Felsklippe, ein legendärer Jongleur mit einem Schönheitspflästerchen. Mit hohler Schwindlerstimme predigte er dort die mystisch-romantische Liebe. Die Ironie des Schicksals war nichts Besonderes. - (liu)

Jongleur (3)  Eines kalten grauen Nachmittags fand ich mich plötzlich wie ein abgehalfterter jüdischer Jongleur in einer billigen Nebenattraktion mit fünf Eiern in der Luft wieder. Leider waren zwei davon meine. Aber die anderen drei! Und hier fing die Geschichte auch an. Zum ersten Mal, seit Gott den Israeliten Gatorade schenkte, hatte ich drei potentiell dicke Fälle gleichzeitig am Start. Viele Aspekte dieser investigativen Dreieinigkeit waren so niederschmetternd, daß ich mich entschlossen hatte, jedem Fall einen Codenamen zu geben. Rambam, mein halbjüdischer, halbgesetzestreuer Privatschnüfflerkumpel, hatte den drei Untersuchungen einen kryptischen Spitznamen verpaßt. Die von ihm gewählten Namen stießen bei mir zwar nur auf wenig Gegenliebe, aber zumindest boten sie uns eine bequeme Möglichkeit, vertraulich über die Fälle zu kommunizieren, während die anderen Village Irregulars nichts davon mitbekamen.

»Ich bin mir nur nicht ganz sicher«, sagte ich zu der Katze, »ob Moe, Larry und Curly wirklich die korrekte Nomenklatur für Angelegenheiten von solcher Wichtigkeit sind.«

Die Katze sagte natürlich nichts. Sie beschränkte sich darauf, genau in der Mitte des Schreibtischs zu sitzen und mich mitleidig anzusehen. Was mich nicht überraschte. Katzen haben genau wie die meisten Leute praktisch keinen Sinn für Humor.  - Kinky Friedman, Katze, Kind und Katastrophen. Berlin 2007 (zuerst 2002)

Jongleur (4)  

- Thomas Rowlandson

Jongleur (5)  

Jongleur (5)  Wenn mein Vater spät heimkam, weckte er uns aus dem Schlaf.

«Auf, Kinder!» sägte er, «diese Nacht soll ein Fest sein. Los! Jetzt wird getafelt.»

Und vor unseren weitaufgerissenen Augen stand ein Mann, der mit Silberleuchtern jonglierte.

Meine Mutter, die schon zu Bett lag, mit Haarwickeln und Schleifen, mit Volants überall, um den Hals, um die Hände, schrie, mein Vater werde sie noch umbringen, er sei betrunken, usw.

«Findet ihr nicht, Kinder», sagte mein Vater, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ, «daß eure Mutter wie ein Lampenschirm aussieht, mit viel zu vielen Bommeln dran, und für einen Betrunkenen, nicht wahr, fehlt es mir nicht an Geschicklichkeit?»  - Marcel Jouhandeau, Elise erzählt. In: M. J., Elise. Reinbek bei Hamburg 1968 (zuerst 1933 ff.)

Jongleur (6)  

Jongleur (7)  Diese Sachen, die fliegen und wiederkommen, tun das, weil man sie dazu überredet hat Auf den Proben hat man sie liebevoll gerufen, mit zartem Vogelgezwitscher überhäuft, und schließlich kommen sie nun immer zurück, begeben sich freiwillig in die Hände des Jongleurs, der sie jedesmal ein Stück weiter wegwirft.  (cirkus)

Gleichgewicht Gleichzeitigkeit Artist
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