ohn Doe Als sie bei der Leiche standen, konnten sie sich nicht erklären, woher jemand wissen wollte, zu welchem Stamm der Tote gehört hatte und ob es ein Mann oder eine Frau war. Verstümmelt und verwest lagen die Überreste da. Aasfresser hatten sich über die Leiche hergemacht, Kojoten, Vögel, Insekten. Einen Haufen blanker Knochen fanden sie, Sehnen, Knorpel, ein paar Reste Muskelfleisch. Ein grauenhafter Anblick. Und sie hatten sich gefragt, warum die Stiefel nicht an derselben Stelle lagen, sondern auf dem Pfad standen. Die Suche nach irgendwelchen Gegenständen, die der Identifizierung des Toten dienen oder das Loch in seiner Schädeldecke erklären konnten, war vergeblich gewesen. Und dann hatte Cowboy Dashee, während er den Sack aufrollte, in dem der Tote geborgen werden sollte, etwas getan, wofür Chee ihm sehr dankbar war.
Chee wollte ihm helfen, aber Dashee winkte ihn beiseite. »Wir haben alle
irgendwo 'ne innere Sperre, wir Hopis auch. Aber uns graut's nicht so davor
wie euch Navajos, mit einem Toten umzugehen.« Und so
hatte Dashee den toten John Doe allein in den Sack geschoben. Viel mehr blieb
sowieso nicht zu tun, höchstens noch herauszufinden, wer der Tote und wer seine
Mörder waren und warum er sich, bevor sie ihn umbrachten, die Stiefel ausgezogen
hatte. -
Tony Hillerman, Der Wind des Bösen. In: T. H., Der Wind des Bösen / Schüsse
aus der Steinzeit. München 1997
|
||
|
||