Ismus  Wenn Wörter schlecht sind und Denken schlecht ist, was ist dann gut? Natürlich ist diese Frage bereits schrecklich dualistisch, aber wir geben ja nicht vor, daß wir bei unserer Diskussion über Zen Zen treu blieben. Deshalb können wir versuchen, die Frage ernsthaft zu beantworten. Ich habe einen Namen für das, wonach Zen strebt:

Ismus. Ismus ist eine Anti-Philosophie, eine Art zu sein, ohne zu denken. Die Meister des Ismus sind Felsen, Bäume, Muscheln, aber das Schicksal der höheren Tierarten ist es, nach Ismus streben zu müssen, ohne ihn jemals völlig erreichen zu können. Indessen werden einem gelegentlich flüchtige Eindrücke von Ismus zuteil. Vielleicht bietet der nachstehende Koan solch einen Eindruck:

Hyakujo wollte einen Mönch aussenden, der ein neues Kloster eröffnen sollte. Er sagte seinen Schülern, daß, wer die folgende Frage am besten beantworte, damit beauftragt würde. Er stellte eine Vase mit Wasser auf den Boden und fragte: „Wer kann sagen, was das ist, ohne es bei seinem Namen zu nennen?"
Der oberste Mönch sagte: „Niemand kann es einen Holzschuh nennen".
Isan, der Koch, stieß die Vase mit dem Fuß um und ging hinaus.
Hyakujo lächelte und sagte: „Der oberste Mönch verliert." Und Isan wurde Abt des neuen Klosters.

Die Wahrnehmung zu unterdrücken, das logische, verbale, dualistische Denken zu unterdrücken - das ist das Wesentliche am Zen, das Wesentliche am Ismus. - (hof)

 

 

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