ren   Engländer nennen Kartoffeln irische Aprikosen oder Trauben, ein Ruderboot ein irisches Kriegsschiff, eine Frau mit zwei blaugehauenen Augen eine irische Schönheit, bei Krawallen geworfene Ziegel irisches Konfetti, Spinnweben irische Vorhänge, falsches Zeugnis irisches Zeugnis, eine Schaufel einen irischen Fächer, eine langstielige Schüppe eine irische Harfe, Corned Beef irisches Pferd, Windstille mit Nieselregen einen irischen Orkan, einen Tenor eine irische Nachtigall, den Penis eine irische Wurzel, den Wachraum von Polizei oder Armee irisches Theater, eine Schwangerschaft irische Zahnschmerzen, Corned Beef mit Kohl (dem Gemüse) irischen Puter, den Beischlaf irischen Whist (ein Kartenspiel, Vorläufer von Bridge), ein blaugehauenes Auge des Iren Wappen, einen Fasttag irisches Festmahl. - (hwh2)

Iren (3) Ich kann verstehen, daß man hier katholisch ist. Dieses Land hat etwas ganz Eigentümliches. Alles vibriert ständig, das Gras auf den Wiesen und die Oberfläche der Gewässer, alles scheint auf eine Anwesenheit hinzudeuten. Das Licht ist sanft und wechselhaft, wie eine sich ändernde Materie. Sie werden es noch sehen. Und auch der Himmel ist lebendig. - Michel Houllebecq, Elementarteilchen. 1998

Iren (4) Meine kleine tochter hockt einigermaßen happy unter dem arbeitstisch und wartet, daß ich ihr eine geschichte erzähle, die sie zwar schon hören, aber noch nicht verstehen kann; und ich beginne wieder einmal von vorne: Bondigedfran sohn des Llyr war gekrönter könig dieser insel und trug die erhabene krone von Llundain. Eines nachmittags war er zu Harddlech in Ardudwy, wo sein hof stand, und er saß auf der spitze des felsens, über dem meer. Und mit ihm waren Manawyddan sohn des Llyr, sein bruder, und Nissien und Efrissien, seine brüder von mutterseite, dazu viele edle, wie es einem könig zusteht. Jene zwei brüder waren söhne des Euroswydd, aber ihre mutter war auch die seine: Penard die tochter des Beli des Mynogan sohn, Und einer dieser jünglinge war ein guter jüngling; er stiftete frieden zwischen beiden parteien, wenn sie sich bekriegten; dieser war Nissien. Der andere erregte streit unter seinen brüdern, wo immer er konnte, und gerade dann, wenn sie einander am meisten zugetan waren. - (dru)

Iren (5)  Über welches Land  wir nichts Gewisses zu sagen haben, außer daß die Bewohner wilder sind als die Briten, da sie Menschenfresser und Vielfresser (polujagoi, nach anderer Lesart pohjagoi, Krautesser) sind und es für ehrbar halten, ihre verstorbenen Eltern zu essen und öffentlich mit den Frauen anderer, mit ihren Müttern und Schwestern fleischlichen Umgang zu haben. - Strabo, nach Wikipedia

Iren (6)  ... Ich habe eine große Menge irischer Verwandten, manche arm, manche nicht arm, und alle Protestanten; manche für den Sinn Fein und manche vollkommen pro-britisch eingestellt. Das Haupt der Familie ist, wenn er noch lebt, ein sehr wohlhabender Rechtsanwalt, der die Juristerei haßte, sich aber verpflichtet fühlte, seines Vaters Firma weiterzuführen. Er hatte eine Haushälterin, die aus einer Landfamilie kam und meinen Onkel nie ganz als Gentleman ansah, weil er Rechtsanwalt war. Sie pflegte zu sagen: es gibt für einen Gentleman nur vier Laufbahnen, bei der Armee, bei der Marine, bei der Kirche und bei Gericht. Ein Barrister war ein Gentleman, aber ein Rechtsanwalt nicht...  - (cha)

Iren (7)  

Iren (8)  Der Major O'Malley war wohl einer der allerverwunderlichsten Menschen, die es geben kann, und rechne ich vielleicht ein paar etwas exzentrische Engländer ab, die mir vorgekommen, so wüßte ich keinen Offizier in der ganzen großen Armee, der in der äußern Erscheinung mit O'Malley zu vergleichen. Ist es wahr, was viele Reisende behaupten, daß die Natur sich eben nirgends solch ganz besonderer Prägstöcke bedient, als in Irland, weshalb denn jede Familie die artigsten Kabinettsstückchen aufzuweisen hat, so konnte der Major O'Malley billigerweise für einen Prototypus seiner ganzen Nation gelten. Denke dir einen baumstarken Mann von sechs Fuß Höhe, dessen Bau man gerade nicht ungeschickt nennen kann, aber kein Glied paßt zum ändern, und die ganze Figur scheint zusammengewürfelt wie in jenem Spiel, in dem Figuren aus einzelnen Teilen, deren Nummer die Würfel bestimmen, zusammengefügt werden. Die Adlernase, die tein geschlitzten Lippen, würden das Antlitz zum Edlen erheben; aber sind die hervorstehenden Glasaugen beinahe widrig, so tragen die hohen schwarzen buschigen Augenbraunen den Charakter der komischen Maske. - Sehr seltsam hatte des Majors Antlitz etwas Weinerliches, wenn er lachte, wiewohl das selten geschah; dagegen war es, als ob er lache, wenn ihn die Wut des wildesten Zorns übermannte; aber dieses Lachen hatte so etwas Grauenhaftes, daß die ältesten, im Gemüt handfestesten Bursche sich davor entsetzten. Ebenso selten als O'Malley lachte, ebenso selten ließ er sich aber auch hinreißen vom Zorn. Ganz unmöglich schien es, daß dem Major jemals hätte eine Uniform passen sollen. Die Kunst des geschicktesten Regimentsschneiders scheiterte an des Majors unförmlicher Gestalt; der nach dem genauesten Maß zugeschnittene Rock schlug schnöde Falten, hing ihm am Leibe, als sei er aufgehängt zum Ausbürsten, während der Degen an den Beinen schlotterte, und der Hut in so seltsamer Richtung auf dem Kopfe saß, daß man schon auf hundert Schritte den militärischen Schismatiker erkannte. Was aber bei der pedantischen Formkrämerei jener Zeit ganz unerhört scheinen mußte: O'Malley trug -keinen Zopf. Freilich möchte auch dieser an den wenigen grauen Löckchen, die sich am Hinterhaupte kräuselten, schwer gehaftet haben, da sonst der Kopf völlig haarlos war. Ritt der Major, so glaubte man, er müsse jeden Augenblick vom Pferde fallen, focht er, jeden Augenblick vom Gegner getroffen werden; und doch war er der beste Reiter, Fechter, überhaupt der geübteste, gewandteste Gymnastiker, den es nur geben konnte. - So viel, um dir das Bild eines Mannes zu geben, dessen ganzes Treiben geheimnisvoll zu nennen, da er bald bedeutende Summen wegwarf, bald hülfsbedürftig erschien, und jeder Controle seiner Obern, jedem Dienstzwange entzogen, durchaus tat, was er wollte. - E. T.A. Hoffmann, Der Elementargeist. In: E.T.A.H., Späte Werke. Darmstadt/München 1979

Kelten

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Unterbegriffe

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VB
Engländer Kindersegen

Synonyme