nkubus »Del Rio, Bodin zum Beispiel betrachten die Inkubi als männliche Dämonen, die sich mit den Frauen paaren, und die Sukkubi als Dämonen, die mit dem Mann fleischlich verkehren.
Nach ihren Theorien nimmt der Inkubus den Samen,
den der Mann im Traum verliert, und bedient sich dessen. So daß sich zwei Fragen
stellen: die erste, zu wissen, ob ein Kind aus dieser Vereinigung geboren werden
kann; diese Erzeugung ist von den Doktoren der Kirche für möglich erachtet worden,
die selbst bezeugen, daß die aus diesem Umgang entsprungenen Kinder schwerfälliger
als die anderen sind und daß sie drei Ammen austrocknen
können, ohne fett zu werden; die zweite, zu wissen, welches der Vater dieses
Kindes ist, der Dämon, der mit der Mutter oder dem Mann sich verbunden hat,
dessen Same genommen wurde. Auf das erwidert der heilige
Thomas mit mehr oder weniger subtilen Argumenten, daß der wahre Vater nicht
der Inkubus, sondern der Mann ist.« - Joris-Karl Huysmans, Tief unten. Zürich
1987
Inkubus (2) Zuerst also von dem Stoffe
und der Eigenschaft des angenommenen Körpers. Da ist zu sagen, daß er einen
luftförmigen Körper annimmt, und daß er gewissermaßen erdig ist, indem er durch
Verdichtung die Eigenschaft der Erde bekommt, was so erklärt wird. Weil nämlich
die Luft an sich nicht formbar ist, außer nach der Form eines anderen Körpers,
in den sie eingeschlossen ist, weshalb sie auch gar nicht durch eigne Grenzen
begrenzt wird, sondern nur durch fremde, und ein Teil der Luft an den ändern
sich fest anschließt, so kann der Dämon also einen luftförmigen Körper nicht
ohne weiteres annehmen. In Ansehung aber, daß die Luft sehr veränderlich und
beliebig zu gestalten ist, wofür als Beweis anzuführen, daß Leute, welche einen
vom Dämon angenommenen Leib mit dem Schwerte zu spalten oder zu durchbohren
suchten, es nicht konnten, weil die Teile der zertrennten Luft sich sofort von
neuem anschließen: so ist klar, daß die Luft an sich ein wohl passender Stoff
ist; aber weil sie nicht geformt werden kann, wenn ihr nicht etwas anderes,
Erdiges zugefügt wird, so ist es nötig, daß sie auf irgend eine Art verdichtet
wird, und so der Eigenschaft der Erde nahekommt, mit Wahrung jedoch des Wesens
der wahren Luft. Eine solche Verdichtung können die Dämonen und die gesonderten
Seelen durch die Dämpfe bewirken, die aus der Erde hervorgeholt sind, indem
sie sie durch ihre örtliche Bewegung zusammenballen und formen; in ihnen bleiben
sie gleichsam nur als Motoren, nicht als Bildner, sie flößen so den Körpern
förmlich Leben ein, weil es so von der Seele in den verbundenen Körper fließt.
Sie sind aber in ihren so angenommenen und geformten Körpern, wie die Schiffer
im Schiffe, welches der Wind treibt. -
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris: Der Hexenhammer. München 1985 (dtv klassik,
zuerst 1487)
Inkubus (3)
- N. N.
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