- Wovoka,
Messias der Paiute
Indianer
(2)
Wenn man doch ein Indianer
wäre, gleich bereit, und auf dem rennenden Pferde, schief in der Luft, immer
wieder kurz erzitterte über dem zitternden Boden, bis man die Sporen ließ,
denn es gab keine Sporen, bis man die Zügel wegwarf, denn es gab keine Zügel,
und kaum das Land vor sich als glatt gemähte Heide sah, schon ohne Pferdehals
und Pferdekopf. - (
kaf
)
Indianer
(3)
Hätten
sie die Kraft gehabt, sich tausend Jahre lang fortzupflanzen, wenn sie nicht
das heiße Blut der Feinde, sich nicht die noch heiß schlagenden Herzen einverleibt
hätten? Und damit all die Tugenden, die Stärke, den Mut? Und kennt man den Weg
des Blutes? Wir kennen ihn. Wer saugt sich heute noch fest am Schlachttier,
um das strömende Blut zu trinken? Wer kann es nicht erwarten, die noch rauchende
Leber, die zarte zu Apoll verwandelte Lunge zu genießen? Doch nur unsere Indianer,
aus deren Augen die wackern Vorfahren schauen, die einmal die halbe Welt in
Händen hatten. Die tapfern Gefangenen haben ihnen neues Blut gegeben. Eine lange
Kette von Herrschern und Führern, von äußerst unerschrockenen Toquis geht uns
voraus, von grimmigen Kriegern und von heldenhaften, aber ebenso demütigen Müttern,
die wir aber nicht nennen, aus Achtung nicht.
Zu heißem Kampf und zum dunklen Tod zogen sie, hart sind heute noch unsere
Züge, grausame Zeiten haben sich da verewigt; als man noch an den roten, weiß
geflockten Vinchas die Zahl der getöteten Krieger und des schwer errungenen
Sieges ersehen konnte! Wie stolz war die Mutter, die Schwester! Wir sind heute
nur die Spukgeister der Helden der früheren Zeiten und nur die unbändige Kraft,
die die Berge geben, läßt uns noch bestehen. - (
arauk
)