urenbock Die
Soldaten kamen über die Straße auf Freddy zu. Wir schlagen dirn Schädel ein.
Freddy brüllte los und die anderen kamen aus dem Lokal gerannt. Als die Soldaten
sie sahen, blieben sie stehen, machten kehrt und rannten auf das Tor der Kaserne
zu. Freddy rannte zu seinem Wagen und die anderen sprangen hinein und auf die
Kotflügel oder klammerten sich an die offenen Türen und Freddy trieb die Soldaten
vor sich her die Straße hinunter. 2 von ihnen rannten immer noch auf das Tor
zu, doch der dritte hatte den Kopf verloren und wrsuchte über das Gitter zu
klettern und Freddy versuchte ihn zwischen Wagen und Gitter zu Brei zu quetschen,
doch der Soldat zog die Beine an, kurz bevor der Wagen gegen das Gitter knallte.
Die Burschen sprangen von den Kotflügeln, krallten sich in den Rücken des Soldaten,
zerrten ihn herunter und er fiel auf den Rand des Kühlers und dann zu Boden.
Sie schlössen einen Kreis um ihn und traten ihn mit den Füßen. Er versuchte
sich auf den Bauch zu wälzen und das Gesicht mit den Armen zu schützen, aber
als er auf der Seite lag, bekam er einen Tritt zwischen
die Beine, sie traten ihm aufs Ohr und er schrie, heulte und begann zu bitten
und zu flehen und heulte nur noch, als ein Fuß seinen Mund traf, du elendes
Miststück, und ein Fußtritt in die Seite warf ihn leicht herum und er versuchte
sich auf ein Knie aufzurichten und einer trat einen Schritt vor und trat ihm
in die Magengrube und er fiel mit angezogenen Knien auf die Seite, die Arme
um den Unterleib gepreßt, rang nach Luft und als er schreien wollte, gurgelte
das Blut in seinem Mund, rann am Kinn herunter und schäumte hervor, als er sich
heftig erbrach und einer mit dem Fuß sein Gesicht in das Erbrochene hineinstieß
und das Blut bildete kleine Wirbel und die dickflüssige Lache warf Blasen, als
er keuchte und nach Luft rang und ihre Stiefel schlugen dumpf in die Nieren
und Rippen des Mistbocks und er stöhnte auf und sein Kopf rollte im Erbrochnen
hin und her und brachte das Muster der kleinen Blutwirbel durcheinander und
er ächzte, als ein Tritt ihm das Nasenbein brach und hustete und würgte, als
er beim Luftholen etwas vom Erbrochnen einsaugte und er weinte und versuchte
zu schreien, doch der Schrei wurde von der klebrigen Masse und dem Brüllen der
Burschen erstickt und Freddy trat ihn in die Schläfe und der miese Hurenbock
verdrehte die Augen und sein Kopf schlug hin und her und er verlor das Bewußtsein
und sein Kopf klatschte hart auf den Boden auf. - Hubert Selby, Letzte Ausfahrt
Brooklyn. Reinbek bei Hamburg. 1989 (zuerst 1957
Hurenbock (2) Bis halb fünf ging es mir gut. Doch dann fing ich an, mir wegen jeder Kleinigkeiten Sorgen zu machen - wie sollte ich aussehen, was tun, was sollte ich sagen? Ich dachte an Filme, in denen Männer zu Prostituierten gegangen waren, aber im Leben lief es doch nie so wie im Film. Würde sie mich fragen, ob ich ansteckende Krankheiten hatte? Sollte ich sie fragen, ob sie ansteckende Krankheiten hatte? Wie war das mit Kondomen? Erwartete sie von mir, daß ich eines mitbrachte, oder würde sie eines haben? Wie sah ich überhaupt aus? Ich trug einen Anzug, war also vorzeigbar, hatte mich aber seit heute morgen nicht mehr geduscht. Ich schnüffelte an meinen Achselhöhlen und merkte, daß das Problem ebenso ernst war, wie ich vermutet hatte. Wie konnte ich aber Sex mit einer Frau haben, wenn ich roch, als käme ich gerade aus einem Fitneßstudio?
Ich ging auf die Toilette und schrubbte mir die Achselhöhlen mit feuchten
Papierhandtüchern. Nach einigen Minuten redete ich mir ein, daß ich nicht mehr
roch, wenigstens nicht mehr so schlimm wie vorher. Wie aber stand es um meinen
Mundgeruch? Ich hatte zu Mittag einen Zwiebelbagel mit Thunfisch gegessen und
besaß im Büro keine Zahnbürste, um mir die Zähne zu putzen. Aus einem Automaten
besorgte ich mir eine Rolle Pfefferminz und aß einen nach dem anderen auf,
doch als ich auf meine Hand blies, roch ich wie ein Fischmarkt. Und wenn sie
mich beim Sex küssen wollte? Oder wenn sie meinen Atem auf der Straße roch und
sich weigerte, Sex mit mir zu haben? Was könnte beschämender sein, als von einer
Prostituierten abgewiesen zu werden? -
Jason Starr, Top Job. München 2006 (SZ Kriminalbibliothek 31)
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