So will ich auch / daß meine lieder / Du hingelegter
Rodomont / Dem glut und muth in augen stund / Besingen
deine kalten glieder. Nur klag ich / daß kein harzicht
schwein Hat sollen dein geferte seyn / Und neben dir
sich strecken müssen / Daß dein und deines feindes blut
Nicht schäumig soll zusammen fliessen / Und roth besiegeln
deinen muth.
Doch weil du schienst zu seyn gebohren Um Jupiters gezelt
zu stehn / Und durch sein donnerreich zu gehn / Ward
dir ein donner=tod erkohren / Ein donner so aus eisen kracht
/ Den schwefel und salpeter macht / Wenn hitz und kält
einander fliehen / Schlug dein geschicktes haupt entzwey
/ Wir aber wollen uns bemühen / Daß deiner unvergessen
sey.
Kommt ihr bekanten höllen=hunde / Die kleinen reckel
ruff ich nicht / Den krafft und würdigkeit gebricht /
Heult eyfrig aus dem tieffen schlunde / Heult traurig durch
die gantze nacht / Biß daß der himmels=hund erwacht /
Von dem die heissen tag entspriessen. Ich weiß / er heult
so gut als ihr / Daß sich der bär wird fürchten müssen
/ Und neben ihm der kühne stier.
Des Cerberus gedritten rachen Wird auch eröffnen dieser
fall / Er soll durch ungemeinen schall Den hof des
Pluto wacker machen. Der schwartze Pförtner / den die last
Der schweren ketten hat umfast / Wünscht Rodomonten zu
empfangen. Der ärmste fühlt beschwer und pein / Verlangt
die freyheit zu erlangen Und Rodomonten gleich zu seyn.
Nun Rodomont spielt auf dem strande / Da der recht edlen
hunde geist Der grossen wollust sich befleist / In
einem wunderschönen lande. Er rennt und fühlt nicht müdigkeit
/ Reich an Vergnügung / arm an leid/ Schertzt mit Dianens
geilen hunden / Er ist auf bulerey bedacht / Nur diß
/ was ich nicht recht befunden / Ist / daß er keine junge
macht. |