H  undeliebe  Vor ihnen trabten zwei Hunde her, ein alter dicker Rüde, gemischt vielleicht aus Huskie und Chow-Chow, und eine junge schlanke Boxerhündin. Der alte Dickfellige trabt ganz dicht neben und eine Kopflänge hinter der geradezu nackten Jungen. Die Junge will nichts von dem Alten wissen, weicht aus ins Gras, ihre Wendung nützt er, überfällt sie von hinten, sie setzt sich sofort mit dem überfallenen Hintern ganz fest ins Gras. Aber der übt seine Verkehrsbewegungen gegen ihre Flanke aus. Das mag sie auch nicht, also rennt sie los, er nach, wieder ganz dicht neben ihr. Ein zweiter, viel jüngerer Rüde taucht auf, der würde besser zu ihr passen. Der Alte knurrt, fletscht, der Junge läßt sich verjagen, der Alte trabt wieder wie angelötet mit der Jungen weiter. Wo das Paar vorbeikommt, bleiben Studenten stehen und lachen.    - Martin Walser, Brandung, Frankfurt am Main 1987    

 

Hundeleben Liebe

 

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