undelachen Wir unterhalten uns, indem ich ihm auf die Nase schlage, und er nach meiner Hand schnappt wie nach einer Fliege. Dies bringt uns beide zum Lachen - ja, auch Bauschan muß lachen, und das ist für mich, der ebenfalls lacht, der wunderlichste und rührendste Anblick von der Welt - es ist ergreifend zu sehen, wie unter dem Reiz der Neckerei es um seine Mundwinkel, in seiner tierisch hageren Wange zuckt und ruckt, wie in der schwärzlichen Miene der Kreatur der physiognomische Ausdruck des menschlichen Lachens oder doch ein trüber, unbeholfener und melancholischer Abglanz davon erscheint, wieder verschwindet, um den Merkmalen der Erschrockenheit und Verlegenheit Platz zu machen, und abermals zerrend hervortritt. - Thomas Mann, Herr und Hund. Ein Idyll. Frankfurt am Main 1963 (zuerst 1919)

Hundelachen (2)    Ich schoß die Servalkatze vom Baum herunter. Sie fiel mit einem großen Plumps aus der Höhe herab, und Pania machte sich augenblicks über sie her, schüttelte und beutelte sie und war sehr glücklich über das Abenteuer.

Einige Zeit später kam ich auf demselben Wege am Teich vorbei, ich war auf der Hühnerjagd gewesen, hatte aber nichts gescKbssen, und Pania und ich waren recht niedergeschlagen. Plötzlich raste Pania zu dem entferntesten Baum der Reihe, umbellte ihn mit der größten Aufregung, rannte zu mir zurück und wieder an den Baum. Ich war froh, daß ich mein Gewehr bei mir hatte und daß wieder eine Servalkatze in Aussicht war, denn sie haben ein nettes, geflecktes Fell. Ich lief auf den Baum zu. Als ich hinaufsah, hockte eine schwarze Hauskatze, recht verärgert, so hoch es ging, im schwankenden Wipfel des Baumes. Ich ließ mein Gewehr sinken. «Pania», sagte ich, «du Idiot, das ist doch eine Katze.»

Als ich mich zu Pania umwandte, stand er ein Stück weit entfernt, sah mich an und schüttelte sich die Seiten vor Lachen. Als seine Augen meinen Blicken begegneten, sprang er auf mich zu, tanzte, wedelte mit dem Schwanz, jaulte, legte mir die Pfoten auf die Schultern, stupste mich mit der Nase ins Gesicht und sprang wieder davon, um seinem Gelächter freien Lauf zu lassen. Durch Gebärden gab er mir zu verstehen: Ich weiß, ich weiß. Es war eine zahme Katze. Ich wußte es ja gleich. Sei mir, bitte, nicht böse, es war sehr unartig von mir. Aber du ahnst nicht, wie komisch das war, als du mit erhobenem Gewehr auf die zahme Katze losgingst. Den ganzen Tag über befiel ihn immer wieder derselbe Übermut. Er wiederholte seine Sprünge, bezeigte mir die übertriebenste Zuneigung und ging dann beiseite, um sich ungestört auszulachen. Seine Zutraulichkeit hatte etwas Gewinnendes. Du weißt ja, sagte er, im ganzen Hause habe ich außer dir und Farah niemand, über den ich lachen kann.

Sogar am Abend, als er vor dem Kamin schlief, hörte ich ihn im Schlaf leise knurren und winseln vor Lachen. - (blix2)

 

Hund Lachen

 

Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme