undehändler ... der
dicke Sokrates, der Hundehändler, von dem man behauptete, er sei ein berühmter
Chirurg gewesen, der "Unannehmlichkeiten" gehabt habe und der
Gott weiss in was für einem infernalischen Hundezwinger in der Gegend
der Porte d'Italie — (ich bin ihm oft in einiger Entfernung gefolgt, es
ist mir aber nie gelungen, im Gestrüpp der Drahtverhaue, der verschlungenen
Pfade, der buckligen Böschungen, der ausgedienten Waggons, der Wohnwagen,
der mit Disteln überwucherten Gemüsegärten, der verkläfften Vorgärtchen,
der unzähligen kleinen Höfe hinter der Budenstadt, wo zerbrochenes Geschirr
herumlag, es ist mir nie gelungen, mit Gewissheit herauszufinden, wo er
sich verkroch, um seiner ruchlosen Tätigkeit nachzugehen) — widernatürliche
Kreuzungen aus Hund und Katze züchtete, aus Affe und Kaninchen, die er
dann mit sadistischer Impertinenz, mit obszönem Grinsen und abstossendem
Gebaren den Luxushuren und den Nachtschwärmern auf den grossen Boulevards
anbot; er stellte sich unter eine Strassenlaterne, wo er bis zum Morgengrauen
ausharrte, eine grosse blaue Gärtnerschürze umgebunden, in deren grosser
Bauchtasche es von winzigen, winselnden, belfernden Ungeheuern wimmelte
(diese verabscheuungswürdige Gestalt hatte sich selbst den Namen König
der Scheissköter ... und der Scheisshäuser gegeben, was er seinen
Kundinnen anzüglich zuflüsterte, während er das Geld entgegennahm und ihnen
zynisch die Hand leckte). -
Blaise Cendrars, Abhauen. Basel 1986
|
||
|
||