undefleisch   Den ganzen Tag über und abends mußte die Wölfin immer denken, wie in der vorigen Nacht im Stall das Lämmchen geblökt hatte und wie gut es nach Schafmilch gerochen, und sie biß vor Appetit die Zähne aufeinander und nagte gierig und ohne Unterlaß an ihrem alten Knochen, indem sie sich vorstellte, er wäre das Lamm. Die Wolfsbrut saugte, der junge Hund aber, der fressen wollte, lief im Kreise um die Höhle und beschnupperte den Schnee.

Ich werde ihn auffressen, beschloß die Wölfin.

Sie näherte sich ihm, er aber schleckte ihre Schnauze ab und lachte, denn er dachte, daß sie mit ihm spielen wollte. In früheren Zeiten hatte sie zuweilen Hundefleisch gefressen, dieser junge Hund aber hatte einen so durchdringenden Hundegeruch, daß sie ihn ihrer schwachen Gesundheit wegen nicht länger mehr ertragen konnte; es ekelte ihr davor, und sie ließ ihn stehn... Nachts fror es wieder. Der Hund langweilte sich und zog nach Hause ab. - (tsch)

Hundefleisch (2)  Hundefleisch zu verzehren bedeutet, man werde das Vermögen eines Widersachers an sich bringen. - (byz)

Hundefleisch (3)  Die Officiers, denen nach der Neu-Seeländischen frischen Kost das eingesalzne Fleisch noch nicht wieder schmecken wollte, ließen ihren schwarzen Hund abschlachten, und schickten dem Capitain die Hälfte davon. Wir ließen die Keule braten und speisten solchergestalt heute zum erstenmale Hundefleisch. Es schmeckt vollkommen wie Hammelfleisch, so daß nicht der geringste Unterschied zu bemerken war. In unsern kalten Ländern, wo Fleisch-Speisen so üblich sind, und wo es vielleicht des Menschen Natur oder unumgänglich nöthig ist von Fleisch zu leben, ist es warlich sonderbar, daß man einen jüdischen Abscheu gegen Hundefleisch hat, da doch das Fleisch von dem unreinlichsten aller Thiere, nämlich vom Schweine, ohne Bedenken gegessen wird. In Betracht seiner schnellen und häufigen Vermehrung, scheint die Natur den Hund ausdrücklich dazu geschaffen zu haben, daß er uns zur Speise dienen solle. Man könnte vielleicht besorgen, daß es uns, wegen der natürlichen Fähigkeiten unsrer Hunde, schwer ankommen möchte sie umzubringen und zu essen. Allein in dem Fall bedenkt man nicht, daß ihre großen Fähigkeiten und ihre Anhänglichkeit an uns blos Folgen der Erziehung sind die wir an sie wenden! In Neu-Seeland und, wie ältere Seefahrer melden, auch in den Inseln der Süd-See, zwischen den Wende-Cirkeln, sind die Hunde das dümmste und einfältigste Thier das man sich vorstellen kann. Sie scheinen daselbst um nichts klüger und gelehriger zu seyn als unsre Schaafe, die man für Sinnbilder der größten Einfalt und Dummheit gelten läßt. In Neu-Seeland werden sie mit Fischen gefuttert; in den andern Inseln mit Früchten und Krautern. Vielleicht verändert beydes ihre natürliche Anlage; vielleicht bringt auch die Erziehung neue Instincte hervor. Die Neu-Seelän-dischen Hunde kriegen was von ihrer Herren Mahlzeiten übrig bleibt, mithin auch andre Hundeknochen abzunagen; und so werden die jungen Hunde, von Klein auf, Cannibalen. Wir hatten einen jungen Neu-Seeländischen Hund an Bord, der, wie wir ihn kauften, wohl noch nichts als Muttermilch geschmekt hatte, gleichwohl fras er von dem heutigen Hundebraten, das Fleisch so gut als die Knochen, mit großer Gierigkeit, dahingegen andre, von europäischer Art, die wir vom Cap mitgenommen, beydes nicht anrühren, geschweige denn fressen mochten. - (for)

Hundefleisch (4)  In der Schmiede wird ein Wolfshund gebraten, ein Wolfshund, der mit einem Nackenschuß getötet worden war, zwanzig Kilo reines Fleisch, der Wolfshund war bös gewesen, hatte unterm Zaun gegraben und war über den Zaun gesprungen, in der Nacht heulte er, weil man vergessen hatte, ihm das Halsband mit den Stacheln rechtzeitig durch ein anderes zu ersetzen, und als das Tier größer wurde, wuchs ihm dieses Zuchthalsband ins Fleisch hinein, man konnte es nicht mehr abnehmen, deshalb war er so böse, das ganze Dorf trägt größere oder kleinere Stücke heißen, nach Hammelkeule mit Knoblauch riechenden und arg versalzenen Fleisches nach Hause. Ich habe m einem Laden eine Gabel voll zum Probieren bekommen. - (hra2)

 

Hund Fleischarten

 

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