Es waren einmal zwei Hunde, Wie war das Herz ihnen schwer! Sie
liefen wohl eine geschlagene Stunde Hintereinander her.
Sie hofften, in liebendem Bunde Werd ihnen leicht und frei, Und
waren doch nur zwei Hunde, Und keine Hündin dabei.
Das ist die soziale Misere, Die Sphinx
in der Hundewelt, Daß man vom Hundeverkehre Die Hündinnen
ferne hält.
Die Hündinnen werden ja häufig Gleich nach der Geburt
ersäuft, Und wird eine Hündin läufig, Verhindert man, daß
sie läuft.
Man läßt sie aus ihrem Kerker Tag und Nacht nicht heraus; Knurrend
liegt Bella im Erker Zu Füßen der Tochter vom Haus.
Lisettchen starrt in die Zeilen Und zittert wohl mit den Knien, Zuckt
mit den Lippen bisweilen, Und beide denken an ihn.
Wallt man im Familienvereine Sonntags vors Tor hinaus, Bella
geht an der Leine Zugleich mit der Tochter vom Haus.
Hier rücken heran die Studenten, Dort naht sich Nero galant; Wie
wird von beiden Enden Die arme Leine gespannt!
In einem Rudel Hunde Kam schließlich man überein, Es möge
nun in der Runde Jeder mal Hündin sein.
Das Auge angstvoll, trübe, Schweift ferne zum Horizont, Als
spräch‘s: Und das hat der Liebe Himmlische
Macht gekonnt.
Der kleine Fritz ging vorüber Und sagte: »Lieber Papa, Sage
mir doch, du Lieber, Was machen die Hunde da?«
Papa entgegnet: »Das nennt man, Darf
dir nicht sagen wie; An diesen Greueln erkennt man Das lausige
Hundevieh.«
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