osen
Good stürzte, Opfer seiner Leidenschaft für zivilisierte Kleidung. Hätte
er wie wir auf seine langen Hosen und Gamaschen verzichtet und in einem Flanellhemd
und einem Paar veldtschoens gejagt, es wäre alles gut gegangen. So aber behinderten
ihn seine langen Hosen bei diesem verzweifelten Wettlauf mit dem Tod, und er
glitt, rund sechzig Yards von uns, aus, da seine Stiefelsohlen auf dem trockenen
Gras spiegelglatt geworden waren. Unmittelbar vor dem Elefanten stürzte er auf
das Gesicht.
Uns stockte der Atem, denn wir wußten, jetzt war er verloren. Doch rannten wir, so schnell wir konnten, ihm entgegen. In drei Sekunden war alles vorbei, doch anders als wir dachten. Khiva, der Zuluboy, sah seinen Herrn stürzen, und als kühner Bursche, der er war, drehte er sich um und schleuderte seinen Speer dem Elefanten direkt gegen den Schädel. Er blieb im Rüssel stecken.
Vor Schmerz aufkreischend packte das Biest den armen Zulu, schleuderte ihn auf die Erde, stellte einen riesigen Fuß etwa in der Mitte auf seinen Körper, schlang den Rüssel um den Oberkörper und riß ihn in zwei Teile.
Wahnsinnig vor Entsetzen, stürzten wir vorwärts und feuerten wieder und wieder, bis der Elefant auf den Überresten des Zulus zusammenbrach.
Good aber erhob sich und rang seine Hände über den Tapferen, der sein Leben für ihn gegeben hatte. Ich bin ein alter Mann, aber ich hatte einen Kloß in der Kehle. Umbopa stand da und betrachtete den riesigen toten Elefanten und die verstümmelte Leiche des armen Khiva.
»Ah, na«, sagte er nach kurzem Sinnen, »er ist tot, aber er starb wie ein
Mann!« - Henry Rider Haggard, König Salomons Schatzkammer. Zürich
1982 (zuerst 1885)
Hosen (2) Faust, deutscher Arzt am Ende
des 18. Jahrhunderts (nicht zu verwechseln mit dem Dr. Faust der Sage, der im
16. Jahrhundert gelebt hat), führte einen Kampf gegen die Hose als Kleidungsstück,
indem er behauptete, daß das Tragen der Hose für den Leib ebenso wie für die
Seele gefährlich und schädlich sei, weil sie frühzeitig den Geschlechtstrieb
wecke und auch zur Onanie reize. Besonders scharf bekämpfte
Dr. Faust die Frauenhose, die damals allerdings nur Gewohnheit »einiger Frauenzimmer«
war. - (
erot
)
Hosen (3) Zu Gargantuas Hosen wurden erhoben einhundert fünf und ein Drittel Ellen weißen Stammets, und waren gemützert in Form geriefter crenelierter Säulen hinten, damit sie ihm nicht die Nieren erhitzten; die Mützen aber mit blauern Damast inwendig geflitzert so viel als nötig: und ist zu merken, daß er sehr schön beschienbeint war und in der rechten Proportion zu seiner übrigen Leibesstatur.
Zu seinem Hosenlatz wurden erhoben sechzehn und
ein Viertel Ellen des nämlichen Zeugs, und war gestalt wie ein Strebebogen gar
lustig zwischen zwei schöne güldene Rinken gespannet, in die zween Hefftel von
Glockenspeis eingriffen, und in jedem derselben war ein dicker Smaragd von der
Groß eines Pommeranzapfels eingefaßt. Denn es hat dieser Stein (wie Orpheus
Libro de Lapidibus, und Plinius Libro ultimo lehren) erectivische und stärkende
Kraft des natürlichen Gliedes. Des Latzes Schlitz war einen Stab lang, gemützert
wie die Hosen und mit blauem Damast gepufft wie oben. Hättet ihr aber erst die
schöne Verbrämung von Cantille gesehen, und das artige güldene Stickwerk dran,
besetzt mit feinen Demanten, feinen Rubinen, feinen Türkisen, feinen Smaragden
und persischen Perlen: so würdet ihr ihn einem schönen Hörn des Überflusses
verglichen haben, wie ihr auf den Antiken seht und wie sie Rhea den beiden Nymphen
Adrastea und Ida, denen Ammen Jupiters, verehrt'. Stets prächtig, trächtig,
übersäftig, immer grünend, immer blühend, früchtesprühend, voller Blüten, voll
aller Frucht und Herrlichkeit. Gott sei mein Zeug, ob nicht der Latz ein staatlichs
Aussehn hätt, doch werd ich euch davon noch ganz andre Ding berichten in dem
Buch, das ich von Würdigkeit der Lätz verfaßt hab. Eins aber sollt ihr dennoch
wissen: daß er, obschon so lang und breit, doch innerlich sehr wohl verproviantieret
und beschlagen war, in keinem Stück den heuchlerischen Schein-Lätzen einer ganzen
Schar von Schleckern ähnlich, als in welchen zu großem Präjudiz der Weibsleut
gar nichts enthalten ist denn Wind. - (
rab
)
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