orror
WAS ES DA ALLES SO GIBT WENN VON HORROR DIE REDE IST: völlig
nackt intakt zwei Nieten links rechts abgegriffene Bartspitzen beschädigter
Nadelfluß Hals gebrochen Hand mumifiziert hänge Öse bösbusig aufklappbar vierpissig
Kittel gekittelt gekitzelt & griff Frau Schenkel mit putti Wandung rosa!
darin putti bei Garten Zarge an Zunge perforiert Laffe gebuckelt Mundrand achtlappig
verzogen radial gegratet gegrillt gerillter gepunzter Fuß Rippe Glocke Speise:
Ohren & Augen in adorierender Haltung Einwurfschlitz bis zu 9,5 cm starker
Stößel flatternd Lendenschurz geschwärter Arm an Wand: Wandarm frivol roßhaarig
beschauen tulpenförmige Öffnungen Ausgußschnabel kolorierte Pissenburg immer
selbst seine ruhende Gemahlin - mit Respekt! kleine Einrisse gewundene Falten
in Felder geteilt steif mit reichen Bein Einlagen bei Fuß 6 Damen im daimyo
Zug eine zu-e tü-e abgetreppt - seitlich bauchig als alpenländisch -
Friederike Mayröcker, Horror Fibel. In: F. M., Gesammelte Prosa 1949 bis
1975. Frankfurt am Main 1989 (zuerst 1971)
Horror
(2) Als die lustige Hurenwirtin
sagte, sie hätte sich jetzt geschnitten, und der Daumen
war wirklich rot überlaufen, fuhr dieser unerwartete Horror I über den Bauch
innen in den Penis und federte dort noch ziemlich auf
und ab, mit Endstation in der Spitze der Eichel. Einerseits
ein weiter Weg, dachte I, bis ein so mitempfindender Mensch dann selbst genüßlich
Wunden schneiden könnte, anderseits kann es etwas wie das kindliche Aufsuchen
des erst doch sicher gefürchteten Schwindelgefühls sein, auf Volksgartenschaukeln
und Hochschaubahnen. - (met)
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