Die Ballade von den Hofsängern.
Wir ziehen dahin von Hof zu Hof. Arbeiten? Mensch, wir sind
doch nicht dof. Wir singen nicht schön, aber wir singen laut,
daß das Eis in den Dienstmädchenherzen taut. Jawoll.
Wir haben nur lausige Fetzen an, damit unser Elend man sehen
kann. Der hat keine Jacke und der kein Hemd, und dem sind
Stiefel und Strümpfe fremd. Jawoll.
Wir kriegen Kleider und Stullen viel, die verkaufen wir abends
im Asyl. Ein Schneider lud mitleidig uns zu sich ein, da
schlugen wir ihm den Schädel ein. Jawoll.
Wir singen das Lied vom guten Mond und sind katholisch, wenn
es sich lohnt, auch singen wir völkisch voll und ganz für'n
Sechser Heil dir im Siegerkranz. Jawoll.
Unger, Boeger, Ransick, so heißen wir. Auf die Gerechtigkeit
sch . . . wir. Mal muß ja ein jeder in die Gruft und wir, wir
baumeln mal in der Luft. Jawoll.
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