istoriker    Über die römischen Cäsaren und ihren Historiker Tacitus hatte Galiani Ansichten, die von den landläufigen sehr abwichen: er hielt Tiberius für einen Ehrenmann, und Nero war seiner Meinung nach nur ein bißchen zu sehr ein Stutzer (petit-maitre) gewesen. In den Urteilen des Tacitus und des Sueton sah er nur das Ressentiment des Pöbels. — Napeolon hatte die gleiche Meinung von Tacitus wie Galiani; eines Tages sagte er zu Suard: »Euer Tacitus ist ein Deklamator, ein Betrüger, der Nero verleumdet hat — jawohl, verleumdet; denn Nero wurde vom Volk betrauert. Welch ein Unglück für die Fürsten, daß es solche Geschichtsschreiber gibt.«  - Anhang zu (gale)

Historiker  (2)

Historiker  (3)

Historiker  (4)  Man hat einmal gesagt, dass zwar Gott nichts an der Vergangenheit ändern kann, wohl aber die Geschichtsschreiber. Vielleicht duldet er ihre Existenz, weil sie sich ihm in dieser Beziehung nützlich erweisen.  - Samuel Butler, nach (bar2)

Historiker  (5)  Facta! Ja Facta ficta! — Ein Geschichtsschreiber hat es nicht mit dem, was wirklich geschehn ist, sondern nur mit den vermeintlichen Ereignissen zu tun: denn nur diese haben gewirkt. Ebenso nur mit den vermeintlichen Helden. Sein Thema, die sogenannte Weltgeschichte, sind Meinungen über vermeintliche Handlungen und deren vermeintliche Motive, welche wieder Anlaß zu Meinungen und Handlungen geben, deren Realität aber sofort wieder verdampft und nur als Dampf wirkt, — ein fortwährendes Zeugen und Schwangerwerden von Phantomen über den tiefen Nebeln der unergründlichen Wirklichkeit. Alle Historiker erzählen von Dingen, die nie existiert haben, außer in der Vorstellung.  - Friedrich Nietzsche, Morgenröte

 

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