interland  Im Hinterland hat man die Kriegsteilnehmer beerbt, man hat sich an den Ruhm gewöhnt und schnell herausgehabt, wie man ihn gefaßt und schmerzlos ertragen kann.

Alle Mütter waren Krankenpflegerinnen oder Märtyrerinnen. Ihre langen Trauerschleier hätten sie ebensowenig aufgegeben wie das nette Diplom, das ihnen das Ministerium von Zeit zu Zeit durch die Bürgermeisterei zustellen ließ. Mit einem Wort, alles hat sich eingelaufen.

Bei einer schönen Leiche ist man auch sehr traurig, aber man denkt an die Erbschaft, an den nächsten Urlaub, an die hübsche Witwe, die angeblich so temperamentvoll ist, und daran, daß man selber möglichst lange leben möchte. Vielleicht geht man überhaupt nicht drauf ... Was weiß man denn?

Wenn man so hinter dem Leichenwagen hergeht, dann ziehen alle die Hüte tief vor einem ab. Das macht Spaß. Man muß sich schön gerade halten, muß wohlanständig aussehen und darf nicht laut lachen. Freuen darf man sich nur heimlich. Das darf man. Heimlich darf man alles.

Während des Krieges tanzte man im Keller statt im Parterre. Die Kriegsteilnehmer haben das ruhig geduldet, im Gegenteil, es hat ihnen Spaß gemacht. Gleich bei der Ankunft haben sie sich danach erkundigt, und niemand hat etwas daran faul gefunden. Eigentlich ist nur die Tapferkeit faul. Warum soll der Körper tapfer sein? Dann kann man auch von den Maden verlangen, daß sie tapfer sind — sie sind blaßrosa und weichlich wie wir. - (reise)

 

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