immel,
heiterer Plötzlich trübte sich das klare Gewässer und führte eine
Schlammwolke mit, welche der herabgestürzte Gegenstand emporgetrieben hatte.
Sie warteten, bis sich der Morast wieder gesetzt hatte - und da geschah dies: im Grund des Bächleins erblickten sie wie eingefügt in dem steinigen Schlamm ein Menschenhaupt, das ihnen mit einem Auge ohne Lid und mit einer leeren Augenhöhle in die entsetzt herabgebeugten Gesichter starrte - und dreifaches Grauen prallte zurück.
Der Mechaniker, im energischen Rückstoß seiner Retirade, hatte sich mitten ins Gebüsch gesetzt. Mit einem Satze sprang er wieder daraus hervor, als hätte er den brennenden Dornbusch berührt, und wies auf ein Ding, das sich darin befand - der zweite Meteorstein -, ein abgezogenes, rotes, blutrünstiges Menschenbein.
»Aber — aber—«, stammelte der Arzt, »das hat einer - vom Fach getan - einer, der das Handwerk versteht - das ist präpariert... Hui! Was ist nun das wieder?«
Er bückte sich nach einem kleinen Gegenstand, der soeben seinen Hut gestreift hatte, und ergriff - großer Gott! - einen sorgfältig abgehäuteten Ringfinger.
»Achtung! Jetzt geht's wieder an!« brüllte der Chauffeur.
Es pfiff durch die Luft - als käme nun nicht ein Ding, sondern ganze Bündel von Dingen...
Krank vor Ekel standen die drei Männer in einem schrecklichen Hagel von Eingeweiden,
Füßen, Armen, Schenkeln,
kurz, ein vollständig zerstückelter Leichnam
fiel auf sie herab, dessen einzelne Teile - abscheuliche,
aber dennoch bemerkenswerte anatomische Präparate - von virtuosen Händen da
oben in jenem Winkel des Himmels, wo sich nichts befand, bearbeitet waren.
- Maurice Renard, Die
blaue Gefahr. Frankfurt am Main 1989 (st 1596, Phantastische Bibliothek
225, zuerst
1911)
Himmel,
heiterer (2) »Es war Vollmond, als ich zum Fenster
ging; ich hätte einen Vogel auf den kahlen Zinnen sehen können oder ein Segel
am Horizont. Was ich sah, war eine Art Stock oder Ast, der frei im leeren Himmel
kreiste. Er zog geradenwegs durch mein Fenster und zerschmetterte die Lampe
neben dem Kopfkissen, das ich gerade erst verlassen hatte. Es war eine jener
sonderbar geformten Kriegskeulen, die manche östlichen Völker verwenden. Aber
es war aus keiner menschlichen Hand gekommen.« - G. K. Chesterton,
Der Salat von Oberst Cray. In: G.K.C., Father browns Weisheit. Zürich 1991
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