erzspezialistin Der dicke Fernsehdirektor fühlte sich betrogen, weil sie mit ihrem rebellischen Gehabe besser Karriere gemacht hatte als er, indem sie vor der Bagage des lokalen Gesundheitswesens den Kopf beugte und womöglich auch mit dem einen oder anderen ins Bett ging, wie er in seiner Eifersucht dachte.
An dem Morgen, als es in ihrem Haus auf dem Land zur Krise kam, sagte der
Direktor mit hängendem Schnurrbart
seine Meinung frei heraus, während sie sich am Herd zu schaffen machte. Da drehte
sich die schöne Herzspezialistin um und verpaßte ihm als einzige Antwort einen
Fausthieb auf den Mund, aber so gut gezielt, daß
sie ihm zwei Zähne ausschlug, genau gesagt zwei Schneidezähne.
Der arme, dicke Direktor spuckte seine Zähne in den Abfalleimer, ging ohne ein
Wort seinen Koffer packen und kehrte zurück in die Stadt. Das heißt, er kehrte
zurück zu seiner langweiligen Ehefrau, zu der langweiligen Schwägerin und der
verblödeten Schwiegermutter, ganz zu schweigen von seinen Söhnen, den Gymnasiasten,
die immer unverschämter und unsympathischer wurden. -
Gianni Celati, Mit dem Paradies ist es vorbei. In: G. C., Cinema naturale. Berlin 2001
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