ergabe  Als die Zeit der blutigen Wirren gekommen war, die er vorausgesehen und von der er gesagt hatte, daß sie ihn selber verschlingen würde, austilgen und verlöschen für lange Zeit, holten sie den Denkenden aus dem öffentlichen Hause. Da bezeichnete er, was er mit sich nehmen wollte in den Zustand der äußersten Verkleinerung, und fürchtete bei sich, daß es zuviel sein könnte, und als sie es gesammelt hatten und vor ihn hinstellten, war es nicht mehr, als ein Mann wegtragen, und nicht mehr, als ein Mann wegschenken konnte.

Da atmete der Denkende auf und bat, daß man ihm diese Dinge in einen Sack geben möchte, und es waren hauptsächlich Bücher und Papiere, und sie enthielten nicht mehr Wissen, als ein Mann vergessen konnte. Diesen Sack nahm er mit und außerdem noch eine Decke, die wählte er aus nach der Leichtigkeit der Reinigung. Alle anderen Dinge, die er um sich gehabt hatte, verließ er und gab sie weg mit einem Satze des Bedauerns und den fünf Sätzen des Einverständnisses.

Dies war die leichte Hergabe.

Doch ist von ihm eine weitere Hergabe bekannt, welche schwieriger war. Auf seinem Wege nämlich des Verborgenwerdens kam er für Zeiten wieder in ein größeres Haus, dort gab er, kurz vor ihn die blutigen Wirren seiner Voraussage nach verschlangen, seine Decke weg für eine reichere oder für viele Decken, und auch den Sack gab er weg mit einem Satze des Bedauerns und den fünf Sätzen des Einverständnisses, wie er auch seine Weisheit vergaß, damit die Auslöschung vollständig würde. Dies war die schwere Hergabe. - (keu)

Hergabe (2) Was heißt eigentlich, der Gegenstand ist in Gewahrsam? Der effektive Wert spielt eine nebensächliche Rolle; sein Charme kommt von seinem Versperrtsein, von seiner Unzugänglichkeit. Der Grund, weshalb man seinen Wagen, seine Schreibfeder und seine Frau nicht herborgt, liegt nämlich darin, daß sie alle in den Triebregungen der Eifersucht mit dem narzißtischen Ich gleichgesetzt werden und daß ihr Schadhaftwerden oder ihr Verlust mit der eigenen Kastration gleichbedeutend sind. Keiner borgt seinen Phallus her - das ist des Pudels Kern. - (baud)

Hergabe (3) Es gibt nur zwei Orte, wo man bezahlt, um dabei das Recht zu haben herzugeben: die öffentlichen Bedürfnisanstalten und die Frauen.   - (cb)

Hergabe (4) Ist ein Wesen, heißt Biber, ganz sanft und ruhig. Seine Geschlechtsteile sind nützlich als Arzenei. Wenn er nun vom Jäger verfolgt wird und merkt, daß man ihn fassen werde, reißt er diese sich ab und wirft sie dem Jäger hin. Gerät er dann aber an einen anderen Jäger, dann legt er sich auf den Rücken. Merkt nun der Jäger, daß der Biber keine Geschlechtsteile mehr hat, dann läßt er von ihm ab.

Auch du also, Bürger der Gemeinde, gib dem Jäger, was des Jägers ist. Der Jäger aber ist der Teufel, sein Eigentum jedoch sind Hurerei, Unzucht und Totschlag. So reiß dergleichen von dir ab und gib's dem Jäger, und er wird von dir ablassen, auf daß auch du sprechest: Meine Seele ist wie ein Vogel, der dem Netz der Vogelsteller entronnen ist.

Wohlgeredet hat also der Physiologus über den Biber. - (phys

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