enker
Freimann, Meister Hans, Meister Hämmerling, Angstmann,
Packan, Knöpfauf, Beynlein, Kurzab - (
hel
)
Henker
(2) Gabler, Klemmhans, Meister Benedikt, Krawattenmacher, Rübenbauer,
Rübenschneider, Zwickmann, Meister Hämmerlein. - (
pu
)
Henker (3)
Ich kugle Dich auf Deiner roten Decke. Dein Leib ist gekrümmt und blendend und glänzt wie der gelbe
Mond Hilf, heilige Maria! Dir sprang die Frucht aus dem Leibe sei
gebenedeit! Als dein Wehgeschrei dir die Zähne aus den Kiefern sprengte Da tanzten nackichte Männer und Huren in verrückter Ekstase |
- Hugo Ball, Der Henker. Aus: Die Revolution 1 /
1913
Henker
(3) Wenn die Guillotine recht geht, so muß der Kopf auf einen Schlag
herabfahren; wenigstens kann er nur noch an der unteren Haut hängen
bleiben. Aber bei
Chaillers Hinrichtung wurde das Messer so eingerichtet, daß es dreimal
fallen mußte, ehe der Unglückliche sterben konnte. Dieser Umstand von
der Barbarei der Lyoner ist in Frankreich allgemein bekannt, und bloß
aus dieser Ursache ist hernach auch der Henker oder Guillotineur
hingerichtet worden: er hatte gegen das Gesetz einen Menschen bei der
Exekution gemartert.
- F.C. Laukhards, vorzeiten
Magister
der Philosophie und jetzt Musketiers
unter dem Thaddenschen Regiment zu Halle, Leben und Schicksale, von ihm selbst
beschrieben und zur Warnung für Eltern und studierende Jünglinge herausgegeben.
Fünf Teile, 1792–1802
Henker (4) Sanson hatte viel Besuch, besonders von Engländern. Er bewohnte ein Haus im Marais; die Guillotine war in einem Schuppen aufgestellt. Die Fremden, die sie bestaunten, hätten sie natürlich auch gern in Arbeit gesehen. Also wurde eine mit Heu ausgestopfte Puppe geköpft.
Fast alle Engländer begehrten das Messer zu sehen, das Ludwig XVI. das Haupt
vom Leibe getrennt hatte. Diesen Wunsch konnte der Meister nicht befriedigen,
das Messer war mit anderem Alteisen als Schrott verkauft
worden. - Victor Hugo. Nach Ernst Jünger, Siebzig verweht V. Stuttgart 1997, Notat vom 12. August
1995
Henker (4)
Henker (5, perfekter)
Henker (6) Das niedere Volk erzählt sich viel vom Henker. Es sagt ihm nach, die armen Ritter vom Sankt-Ludwigs-Orden fänden an seinem Tische stets ein freies Plätzchen, und häufig wird er auch um etwas Galgenvogelfett gebeten, denn die Leichen gehören ihm, und er kann mit ihnen machen, was er will. Manchmal verkauft er sie an die Chirurgen, manchmal behält er sie für sich. Anders als in London darf nämlich hierzulande der Verbrecher nicht schon zu Lebzeiten seinen Leib verschachern.
Äußerlich unterscheidet sich dieser Mann in nichts von andern Bürgern; selbst dann nicht- und das nimmt man ihm, nebenbei gesagt, ein bißchen übel -, wenn er seinem schrecklichen Beruf nachgeht. Frisiert, gepudert, galoniert, in weißen Strümpfen und mit leichten, eleganten Schuhen steigt er auf das fatale Blutgerüst. Ich finde das empörend, denn mich dünkt, es wäre besser, er träte in jenen schrecklichen Augenblicken so auf, wie es sich im Angesicht des Todes geziemt. Wird man denn nie begreifen, daß die Phantasie der Anregung bedarf? Wenn man die Massen schon mit öffentlichen Halsgerichten schrecken will, dann sollte dies doch wohl in anderer, beredterer Form geschehen und seinen Ausdruck in der Tracht des Henkers finden! Zweifellos ist er der letzte aller Bürger in dieser Sfadt und wohl auch der einzige, dessen Broterwerb mit untilgbarem Schimpf behaftet ist. Dennoch fehlt es ihm nie an Gehilfen, die schon für hundert Taler das verrichten, wofür er selber 6000 einsteckt!
Seine Töchter gibt er - so er welche hat - den in der Provinz ansässigen
Henkern zur Frau. Nach der Art, wie sie sonst nur unter Bischöfen üblich ist,
nennen sich die Henker untereinander Monsieur de Paris, Monsieur de Chatres,
Monsieur d'Orleans und so weiter. - Louis Sébastien Mercier, Mein Bild von Paris.
Frankfurt am Main 1979 (zuerst ca. 1780)
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