engst   Als er Angelica sieht, begrüßt der stolze Hengst sie mit freudigen Gesten wie ein Hündchen seinen wiedergefundenen Herrn. Diese Vertrautheit zwischen Angelica und Rinaldos Pferd ist eine alte Geschichte, sie geht zurück auf die Zeit, als Angelica in Rinaldo verliebt war und Rinaldo nichts von ihr wissen wollte. Jetzt liebt er sie, und sie will nichts von ihm wissen; solche Vertauschungen kommen vor, wenn man aus verzauberten Quellen trinkt.  - (rol)

Hengst (2)   Das alte deutsche Wort Hengst, auch Hengist, hat wohl sicher nicht Wallach bedeutet, wie einige Forscher meinen. Da das Pferd slov. Konj, tschech. Kun etc. heißt, so liegt dem Wort Hengst sicher ein Stamm Kon-Set zugrunde, und älter Kong-Set, das heißt — Sitz des Königs. Und dies ist nicht nur eine Vermutung. Kon ist ein Wort, das zugleich das männliche Geschlecht, wie auch den Herrn und Fürsten bezeichnet, und in einer Zeit, in der das Pferd noch nicht in so großer Zahl gezähmt und gezüchtet war, wissen wir sehr wohl, daß es den größten Fürsten als Reittier vorbehalten war, und es waren in Kleinasien die Fürsten der Hittiter, die sich Pferde untereinander schenkten, und auch den ägyptischen Fürsten solche Geschenke machten. Dafür aber gibt es noch einen Beweis in dem russischen Wort Loschad für Pferd, das sonst sehr isoliert stände. Wenn wir Lo durch Ro ersetzen, so haben wir einen Ro-Sat vor uns, einen Ra - Sitz, der sich nun entweder auf Ra - Sonne oder Ra, Rey - König bezieht. Im Ungarischen haben wir Lo für das Pferd allein und das Wort Lu bei den Wogulen zeigt, daß Ro, Lo, Ru, Lu eine der ältesten Bezeichnungen des Tieres gewesen ist. - Ernst Fuhrmann, Das Tier in der Religion. München 1922
 

 

Pferd

 

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