eldentod   Als die Österreicher wenigstens noch einige Horchschächte anlegen wollten, um das Voranschreiten der Italiener gegen ihre Stellung verfolgen zu können, stießen sie auf halbverweste Leichen aus früheren Kämpfen und konnten auch diese Arbeit trotz Zuhilfenahme von Chlorkalk wegen des unerträglichen Geruches nicht fortsetzen. Dennoch hatten die Italiener die österreichischen Bohrungen wahrgenommen und fürchteten die Anlage einer Gegenmine, so daß sie mit aller Kraft die Fertigstellung ihres Stollens betrieben, um den Österreichern zuvorzukommen. Die Sprengung wurde schließlich auf den 17.April 1916 festgesetzt. Seitens der Österreicher herrschte etwa ab Mitte Februar kein Zweifel mehr über die Sprengabsicht der Italiener. Die Frage war nur noch, welche der beiden Kompagnien, die sich auf dem Gipfel ablösten,die 5. oder die 6., die Unglückskompagnie sein würde, die zum Zeitpunkt der Sprengung sich in den Stellungen aufzuhalten hatte. Die Gipfelbesatzungen lebten in dem ständigen Bewußtsein, daß unter ihren Füßen der Tod lauerte und jeden Augenblick der Berg mit ihnen in die Luft fliegen konnte. Am schlimmsten erging es den Grabenbesatzungen. Auf sie wartete der sichere Tod. Darum trugen ihnen Offiziere und Unteroffiziere Verpflegung und Stärkungsmittel zu. Als das österreichische Divisionskommando von der unmittelbar bevorstehenden Sprengung erfuhr, erließ es den Befehl, den Col di Lana bis zum letzten Mann zu halten. - Nach: Uwe Nettelbeck, Der Dolomitenkrieg. In: U. N., Mainz wie es singt und lacht Die Ballonfahrer Briefe Mainz bleibt Mainz Gespenstergeschichten Der Dolomitenkrieg Nachträge Frankfurt am Main 1976 (entst. 1969-1976)

Heldentod (2)

Siegfrieds Ermordung. Kolorierte Federzeichnung aus dem »Heldenbuch Lienhard Scheubels«,
um 1480-90 (Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. 15478, B1.291V).

- Literaturlexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Hg. Walter Killy. Gütersloh / München 1990

Heldentod (3)

 

Held Tod

 

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