egelei
Die Deutschen sind gewohnt, Worte statt der Begriffe hinzunehmen:
dazu werden sie, von Jugend auf, durch uns dressiert, — sieh nur die Hegelei,
was ist sie Anderes, als leerer, hohler, dazu ekelhafter Wortkram? Und doch,
wie glänzend war die Karriere dieser philosophischen Ministerkreatur! Dazu bedurfte
es nichts weiter, als einiger feilen Gesellen, den Ruhm des Schlechten zu intoniren,
und ihre Stimme fand an der leeren Höhlung von tausend Dummköpfen ein noch jetzt
nachhallendes und sich fortpflanzendes Echo: sieh, so war bald aus einem gemeinen
Kopf, ja einem gemeinen Scharlatan, ein großer Philosoph gemacht. Also Mut gefaßt!
- Schopenhauer, Satz vom Grund
Hegelei (2) ist ein von Arthur Schopenhauer geprägter polemischer Ausdruck für die Philosophie Hegels und dessen Nachfolgern, den sogenannten Hegelianern. Dieselbe bezeichnete Schopenhauer auch als „Philosophasterei“ oder „Windbeutelei und Scharlatanerie“. Insbesondere wurde die hegelsche Dialektik kritisiert.
Schopenhauer, der seine Vorlesungen zeitlich parallel
zu denen Hegels ansetzte, belegte ihn
mit Ausdrücken wie etwa „erbärmlicher Patron“ oder „geistloser, unwissender,
Unsinn schmierender Philosophast“, was er damit rechtfertigte, dass er nicht
„mit Achtung von Leuten spreche, welche die Philosophie in Verachtung gebracht
haben“. Ein Grund dieser tiefen Abneigung war Schopenhauers Ansicht, dass Hegel
„die Köpfe durch beispiellos hohlen Wortkram von Grund aus und immer“ desorganisiere
sowie dass an dem Unsinn, den dieser als Philosophie
ausgebe, die deutsche Philosophie noch immer leide und daher ebenso Unsinn produziere.
- Wikipedia
Hegelei (3)
Hegelei (4)
Hegelei
(5) Ein fernerer Nachtheil, den, in allen Wissenschaften, das
Treiben der Unberufenen bringt, ist, daß es den Tempel des Irrthums aufbaut,
an dessen nachheriger Niederreißung gute Köpfe und redliche Gemüther bisweilen
ihre Lebenszeit hindurch sich abzuarbeiten haben. Und nun gar in der Philosophie,
im allgemeinsten, wichtigsten und schwierigsten Wissen! Will man hiezu specielle
Belege, so bringe man sich das scheußliche Beispiel der Hegelei vor Augen, jener
frechen Afterweisheit, welche, an die Stelle des eigenen, besonnenen und redlichen
Denkens und Forschens, als philosophische Methode die dialektische Selbstbewegung
der Begriffe setzte, also ein objektives Gedankenautomaton, welches frei
in der Luft, oder im Empyreum [obersten Lichthimmel], seine Gambolen [Freudensprünge]
auf eigene Hand mache, deren Spuren, Fährten, oder Ichnolithen [Fußabdrücke
im Stein] die Hegel'schen und Hegelianischen Skripturen wären, welche doch vielmehr
nur etwas unter sehr flachen und dickschaligen Stirnen Ausgehecktes und, weit
entfernt ein absolut Objektives zu seyn, etwas höchst Subjektives, noch dazu
von sehr mittelmäßigen Subjekten Erdachtes sind. Danach aber betrachte man die
Höhe und Dauer dieses Babelbaues und erwäge den unberechenbaren Schaden, den
eine solche, durch äußere, fremdartige Mittel der studirenden Jugend aufgezwungene,
absolute Unsinnsphilosophie dem an ihr herangewachsenen Geschlechte und dadurch
dem ganzen Zeitalter hat bringen müssen. Sind nicht unzählige Köpfe der gegenwärtigen
Gelehrtengeneration dadurch von Grund aus verschroben und verdorben? Stecken
sie nicht voll korrupter Ansichten und lassen, wo man Gedanken erwartet, hohle
Phrasen, nichtssagendes Wischiwaschi, ekelhaften Hegeljargon vernehmen?
Ist ihnen nicht die ganze Lebensansicht verrückt und die platteste, philisterhafteste,
ja, niedrigste Gesinnung an die Stelle der edlen und
hohen Gedanken,
welche noch ihre nächsten Vorfahren beseelten, getreten? Mit Einem Worte,, steht
nicht die am Brütofen der Hegelei herangereifte Jugend da, als am Geiste kastrirte
Männer, unfähig zu denken und voll der lächerlichsten Präsumtion? wahrlich,
am Geiste so beschaffen, wie am Leibe gewisse Thronerben,
welche man weiland durch Ausschweifungen, oder Pharmaka, zur Regierung, oder
doch zur Fortführung ihres Stammes, unfähig zu machen suchte; geistig entnervt,
des regelrechten Gebrauchs ihrer Vernunft beraubt, ein Gegenstand des Mitleids,
ein bleibendes Thema der Vaterthränen. - (
schop
)
Hegelei (6)
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