auswirt Er
war der Hauswirt. Das war sein offizieller, wenn auch nicht schriftlich niedergelegter
Titel und Beruf. Alle Häuser, Häuser wie dieses, hatten einen, mußten einen
haben. In der feindlichen Umwelt, die glücklich dran war, weil sie nicht auf
eine so harte und verderbliche und selbstzerstörerische Art den Lebensunterhalt
verdienen mußte, führte er einen schlimmeren, verächtlicheren Namen. Doch hier
- nicht etwa in einem simplen Frauen-Haushalt, sondern in einer Frauen-Hysterie
— war er nicht nur der Herr, sondern der unbedankte und keinen Dank verdienende
Katalysator, die eine schwächliche Kraft, die den Schein der Respektabilität
hinreichend aufrecht erhielt, um der Hysterie soviel Ordnung aufzuzwingen, daß
der Betrieb zahlungsfähig oder jedenfalls ernährt blieb: er war der Agent, der
das Geld auszahlte und die Quittungen für die Steuern und für Wasser und Licht
bekam, er hatte mit den Händlern zu tun — von den Spirituosenhändlern über die
Kaufleute und Kohlenhändler bis hinunter zu den Klempnern, die im Winter die
eingefrorenen Leitungsrohre auftauten, und den Quartalsarbeitern, die den Schornstein
und den Rinnstein kehrten und im Vorgarten das Unkraut beseitigten; seine Hand
war's, die den Vertretern des Gesetzes Bestechungsgelder zahlte, seine Stimme,
die mit den Straßen-und Steuer-Inspektoren verlorene Schlachten ausfocht und
den Zeitungsjungen ausschalt, wenn er am Vortag keine Zeitung ausgetragen hatte.
Und von diesen [Hauswirten, meine ich] war Mr. Binford der Fürst und Ausbund:
ein Mann mit
Lebensstil und Haltung und Manieren und Idealen; unbestechlich in seinen
Grundsätzen, makellos in seiner Moral, treuer als mancher Ehemann während all
der fünf Jahre, die er Miß Rebas Geliebter war.
-
(spit)
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