aupt=Schaden Brillenmacher (auch Perspektivmacher) produzierten Gestelle aus Eisen, Silber, Gold, Leder, Holz, Horn oder Elfenbein mit zwei geschliffenen Augengläsern zur Besserung des Sehvermögens.

Der Name Brille kommt von Beryll (beryllus), dem Edelstein, aus dem man vergrößernde Linsen schliff. Lucius Annaeus Seneca erwähnt 63 nach Christus, daß Buchstaben, durch eine gläserne, mit Wasser gefüllte Kugel betrachtet, größer und klarer erscheinen (solche Kugeln waren später lange Zeit als sogenannte »Schusterkugeln« zur Verbesserung der Raumbeleuchtung in Gebrauch). Nach dem Bericht des älteren Plinius bediente sich der römische Kaiser Nero eines geschliffenen Smaragds, um die Kämpfe der Gladiatoren besser beobachten zu können. Der bedeutende Astronom, Mathematiker und Geograph Claudius Ptolemäus aus Alexandria behandelt in seinem Werk Almagest (um 150 nach Christus entstanden) bereits die Theorie des Sehens und der Reflexion, und ein arabischer Gelehrter, Ibn el Heitham, der um das Jahr 1000 lebte, beschreibt erstmals einen »Lesestein«, eine plankonvexe Linse, die auf kleine Schriften gelegt wurde und sie vergrößerte.

»Die Augen stehen zwar in dem Haupt des Menschen, aber verursachen manchen Haupt-Schaden, sie haben ihren Sitz in der Höche, aber stürzen manchen in die Niedere. Von den Augen kommet manches Au-weh her ... Wann nun wegen des wachsenden Alters oder anderwärtigen Zustand die Augen erblöden, so kommen die Prillenmacher zu Hilf«, spöttelte der Prediger Abraham a Santa Clara (1698), und diesem »Haupt-Schaden« dürfte vermutlich der kurzsichtige Schwedenkönig Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen (1632) zum Opfer gefallen sein, weil er keine Brille tragen wollte. - (pal)

Haupt Schaden
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