auch,
eisiger
Plötzlich spürte Hsi Men einen eisigen Hauch, und unter der Brücke her stob
einem gespenstigen Schemen gleich ein grauer Nebelwirbel dicht an ihm vorüber.
Erschreckt bäumte sich Hsi Mens Pferd in die Höhe und ging, durch einen Peitschenhieb
erst recht scheu gemacht, mit ihm durch. Wie
eine flüchtige Wolke jagte es seinem Hause zu, um, schäumend und an den Flanken
zitternd, mit einem Ruck vor dem Toreingang stehenzubleiben. In kaltem Schweiß
gebadet, hatte Hsi Men während des tollen Rittes weit vornüber auf dem Nacken
des Tieres gelegen und sich krampfhaft in seine Mähne verklammert. Mütze und
Peitsche hatte er unterwegs verloren. Nun ließ er sich erschöpft in die Arme
seiner hilfreich hinzuspringenden Torwärter gleiten. Erst in weitem Abstand
trafen abgehetzt und außer Atem seine drei Begleiter ein. Kein Zweifel, das
war eine Begegnung mit dem Herrn der fünf Bahnen gewesen. Und eine solche Begegnung
pflegte in der Regel einen unmittelbar bevorstehenden Todesfall
anzukündigen.
- Kin Ping Meh oder
Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen sechs Frauen. Frankfurt
am Main 1970 (zuerst ca. 1610, Wang Schi Tschong zugeschr.)
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