H  asenschmalz  Ihr seid sicher schon einmal einem dieser armen Einfältigen begegnet, die der Priester mit Hasenschmalz getauft hat und die nichts können als an den Türen stehen und betteln. Sie sind wie Kälber, die den Weg zu ihrem Stalle verloren haben. Sie schauen sich nach allen Seiten mit großen Augen und offenem Maule um, als ob sie etwas suchten, aber was sie suchen, das ist in diesem Lande nicht so gemein, daß man es auf den Landstraßen findet: es ist nämlich der Verstand. Pcron-nik war einer von diesen armen Schelmen, die anstatt auf Vater und Mutter auf die Mildtätigkeit ihrer Brüder in Christo angewiesen sind. Er ging immer der Nase nach und wußte nicht, wohin. Wenn ihn dürstete, trank er aus den Quellen, und wenn ihn hungerte, so erbettelte er von den Frauen, die auf den Türschwellen standen, die Abfallkrusten. Wollte er schlafen, so suchte er sich einen Heuschober und grub sich hinein wie eine Eidechse.

Übrigens war Peronnik für seine Verhältnisse nicht schlecht gekleidet. Er hatte eine Leinenhose, der nichts als der Boden fehlte, eine Weste mit einem Ärmel und die Hälfte einer Mütze, die einst neu gewesen war. Daher sang Peronnik aus Herzensgrunde, sooft er satt war, und dankte morgens und abends Gott, der ihm so viele Geschenke gab, ohne dazu verpflichtet zu sein.

Ein Handwerk hatte Peronnik nie gelernt, aber er war in vielerlei Dingen geschickt. Er aß so viel, als man verlangte, er schlief länger als irgend jemand und ahmte mit seiner Zunge den Gesang der Lerchen nach. Heute gibt es mehr als einen im Lande, der solches nicht nachmachen könnte. - (bret)

 

Hase Fett

 

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