Hand, wissende   Das thätigste Mittel, welches sie außer ihrem gewöhnlichen Lächeln anwandten, unsre schläfrige Müdigkeit zu vertreiben, bestand darinn, daß sie uns mit ihren weichen Händen die Arme und die Schenkel gelinde rieben und dabey die Muskeln zwischen den Fingern sanft zusammen drückten. Diese Operation bekam uns vortreflich. Ob sie den Umlauf des Bluts in den feinern Gefäßen befördern, oder den erschlaften, müden Muskeln ihre vorige Elasticität unmittelbar wieder geben mochte? will ich nicht entscheiden; genug, wir wurden nach derselben ganz munter und spürten in kurzer Zeit nicht mehr das geringste von unsrer vorigen Ermüdung. Capitain Wallis gedenkt dieses hier eingeführten Verfahrens ebenfalls und rühmt die wohlthätige Würkung desselben aus eigner Erfahrung. Osbeck sagt in der Beschreibung seiner Reise nach China, daß diese Operation daselbst sehr gewöhnlich sey, und daß besonders die Chinesischen Barbierer ausnehmend gut damit umzugehen wüßten. Endlich, so findet man auch in Grase's ostindischer Reisebeschreibung umständliche Nachricht von einer Kunst, die bey den Ostindianern Tschamping genannt wird, und nichts anders als eine wollüstige Verfeinerung eben dieses Stärkungsmittels zu seyn scheint. Es verdient angemerkt zu werden, daß letzterer Stellen aus dem Martial und Seneca anführt, aus denen sich mit Wahrscheinlichkeit schließen läßt, daß auch den Römern dieser Handgrif bekannt gewesen seyn müsse:

Percurrit agili corpus arte tractatrix
Manumque doctam spargit omnibus membris.
MARTIAL.

  - (for)

 

Hand Wissen

 

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