Hamsterrad   Er habe sich einfach nur etwas Bewegung verschafft, so wie er sich auch hier immer versuche, etwas Bewegung zu verschaffen, weil das Herumsitzen, das endlose Herumsitzen und Herumfeilen und oft sinnlose Herumfeilen und Herumsitzen sich in ihm zu einer Kreisbewegung verwandle, so daß sich sein Inneres oft drehe wie das sprichwörtliche Rad in einem Hamsterkäfig, obwohl dieses sprichwörtliche Rad ohnehin nichts anderes sei als eine Nachbildung des menschlichen Lebens. Diese Nachbildung hänge man den Tieren in ihre Käfige, damit die Kinder, die diese Tiere vorzugsweise hielten, gleich und durch eigene Anschauung lernten, was es mit dem Leben auf sich habe, denn ein vergleichbar einprägsames Bild müsse man erst einmal finden, ein Bild, welches Kinder sich noch selbst und aus freien Stücken wünschten, obwohl Kinder sich einen Hamster wünschten und nicht diese kulturelle Errungenschaft eines Hamsterkäfiges mit Laufrad und Futtertrog, die sie gratis dazu geliefert bekämen. Aber so sei es nun einmal mit den Wünschen, daß das Undurchsichtige und nicht zu Kontrollierende der Wünsche vor allem in dem bestehe, was man gratis mitgeliefert bekomme und dem man im allgemeinen keine große Bedeutung beimesse, obwohl genau das es sei, das die Wünsche pervertiere und in ihr Gegenteil verkehre, weshalb man lernen müsse, sich gegen Gratiszugaben mit Vehemenz zu wehren, denn wenn man einmal anfange, Gratiszugaben zu akzeptieren, dann wisse man bald selbst nicht mehr, was es eigentlich gewesen sei, das man gewollt habe, und genau darauf zielten die Gratiszugaben, denn sobald man selbst nicht mehr wisse, was es eigentlich gewesen sei, das man gewollt habe, dann erschiene einem bald schon alles erstrebenswert und dann stehe man vor den Geschäften derer, die einen mit Gratiszugaben verbildet hätten und würde dafür bezahlen, überhaupt etwas kaufen zu dürfen. Man würde für das Gefühl des Kaufendürfens zahlen, und lediglich damit die Absurdität dieser Geschäftsbeziehung nicht auffalle, bekomme man noch irgendein beliebiges Produkt in eine Plastiktüte gesteckt. Die Beliebigkeit dieser Produkte, die man für teures Geld erwerbe, lasse sich direkt und ohne Umwege auf die Annahme von Gratiszugaben zurückführen, weshalb man dort ansetzen und sich dort verweigern müsse, woran natürlich niemand auch nur im Traum denke, da allgemein der Irrtum vorherrsche, etwas Geschenktes könne nicht schaden, wobei genau das Gegenteil der Fall sei.   - (rev)
 
 

Hamster Rad

 

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Sinnlosigkeit Beschäftigungstherapie
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