Halbieren
 

Als Kaiser Rotbart lobesam
Zum heil'gen Land gezogen kam,
Da mußt er mit dem frommen Heer
Durch ein Gebirge wüst und leer.
Daselbst erhub sich große Not,
Viel Steine gab's und wenig Brot,
Und mancher deutsche Reitersmann
Hat dort den Trunk sich abgetan;
Den Pferden war's so schwer im Magen,
Fast mußte der Reiter die Mähre tragen.

Nun war ein Herr aus Schwabenland,
Von hohem Wuchs und starker Hand,
Des Rößlein war so krank und schwach,
er zog es nur am Zaume nach;
Er hätt' es nimmer aufgegeben,
Und kostet's ihn das eigne Leben.
So blieb er bald ein gutes Stück
Hinter dem Heereszug zurück;
Da sprengten plötzlich in die Quer
Fünfzig türkische Ritter daher.

Die huben an auf ihn zu schießen,
Nach ihm zu werfen mit den Spießen.
Der wackre Schwabe forcht sich nit,
Ging seines Weges Schritt vor Schritt,
Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken
Und tät nur spöttisch um sich blicken,
Bis einer, dem die Zeit zu lang,
Auf ihn den krummen Säbel schwang.

Da wallt dem Deutschen auch sein Blut,
Er trifft des Türken Pferd so gut,
Er haut ihm ab mit einem Streich
Die beiden Vorderfüß' zugleich.
Als er das Tier zu Fall gebracht,
Da faßt er erst sein Schwert mit Macht,
Er schwingt es auf des Reiters Kopf,
Haut durch bis auf den Sattelknopf,
Haut auch den Sattel noch zu Stücken
Und tief noch in des Pferdes Rücken;
Zur Rechten sieht man wie zur Linken,
Einen halben Türken heruntersinken.

- Ludwig Uhland

Halbieren (3)  Der Kampf tobte hin und her, bis König Artus endlich erspähte, wo Kaiser Lucius kämpfte und große Taten vollbrachte. Sogleich ritt er zu ihm, und sie hieben grimmig aufeinander ein. Schließlich versetzte Lucius König Artus einen Streich quer übers Gesicht und schlug ihm eine tiefe Wunde. Als König Artus spürte, daß er verletzt war, holte er mit Excalibur aus und spaltete ihm den Kopf, daß das Schwert vom Scheitel bis zur Brust durchfuhr. Da fiel der Kaiser tot zu Boden.  - (artus)

Halbieren (4)   Herr, sagte das Fräulein, hier in der Nähe haust ein Ritter, der alle Damen und Edelfrauen belästigt, zumindest beraubt er sie, oder er tut ihnen gar Gewalt an. Was, rief Sir Lanzelot, ist er ein Dieb und ein Ritter und ein Frauenschänder? Er bringt Schmach über den Orden der Ritterschaft und handelt entgegen seinem Schwur; es ist eine Schande, daß er lebt. Aber, schönes Fräulein, reitet Ihr voran, und ich will mich versteckt halten, und wenn er Euch belästigt oder ein Leid antun will, werde ich Euch zu Hilfe kommen und ihn lehren, wie sich ein Ritter zu verhalten hat. So ritt das Mädchen langsam des Weges. Nach einer Weile kam jener Ritter, der den Namen Sir Peris de Forest Savage trug, zu Pferde aus dem Wald und sein Page mit ihm, und der Ritter zog das Fräulein vom Pferd herunter, worauf sie zu schreien anfing. In diesem Augenblick sprengte Lanzelot heran, so schnell er konnte, und rief: O du falscher Ritter und Verräter an der Ritterschaft, wer hat dich gelehrt, Damen und Edelfrauen zu belästigen? Als der Ritter hörte, wie ihn Sir Lanzelot schalt, antwortete er nicht, sondern zog sein Schwert und wandte sich gegen ihn. Sir Lanzelot warf seine Lanze von sich und nahm sein Schwert und versetzte ihm einen solchen Streich über den Helm, daß er ihm Kopf und Hals bis zur Kehle spaltete. Nun hast du den Lohn, den du schon lange verdienst, sagte das Fräulein. - (artus)

Halbieren (5)  Plötzlich stürzten zwei mächtige Riesen auf ihn zu, die außer am Kopf überall wohl gepanzert waren und zwei fürchterliche Keulen in den Händen hielten. Sir Lanzelot hob seinen Schild und wehrte den Hieb des einen Riesen ab und spaltete ihm den Kopf mit dem Schwert. Als dies der andere Riese sah, rannte er wie besessen davon aus Furcht vor den schrecklichen Streichen, und Lanzelot lief ihm, so schnell er konnte, nach, traf ihn an der Schulter und spaltete ihn bis zum Nabel.  - (artus)

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