Daitianer    F: Ist Ihre Hilfe hier immer mit der Idee verbunden, diese Menschen zu Christen, beziehungsweise zu Baptisten zu machen?

T: Wir handeln hier nicht als Sektierer. Wir versuchen natürlich selbst, christlich zu handeln. Wir haben begriffen, dass wir diesen Leuten etwas zu geben haben. Sie sind Heiden. Ihr offizieller Glaube ist der Römische Katholizismus, tatsächlich glauben sie an den Vaudou. Sie beten viele, viele Gottheiten an und haben keinerlei Moralität. Wenn sie sterben, werden sie Teil ihrer Götter. Die Götter können also das Böse tun. Die Sünde bedeutet ihnen gar nichts. Sie haben kein Konzept des Bösen und es gibt also soziale Gewohnheiten, die sie in ihren Handlungen einschränken. Aber kein Bewusstsein.   - (xan)

Haitianer (2)  F: Man hört immer wieder, es sei ein Wunder, dass die haitianische Bevölkerung unter den herrschenden Bedingungen überlebe; sie sei überdies freundlich und sensibel. Die Christen führen Kriege, grausamer und perverser, als es der Vaudou je war, als jeder Krieg, der je um und in Haiti geführt worden ist. MUSS diese Erkenntnis nicht tatsächlich bei den haitianischen Konvertiten neue Verwirrung und Spannungen hervorrufen?

T: Die Haitianer sind ein sehr verständiges Volk. Und sie verstehen, dass es so etwas wie ein christliches Land nicht gibt, dass es Christen gibt und dass die westlichen Kriege nicht von Christen geführt werden. Die Haitianer verstehen das.

F: Wir selbst verstehen das nur sehr schwer. Haben Sie nicht den Eindruck, dass der Vaudou den Haitianern eine gewisse psychische Widerstandskraft gibt?

T: Im Gegenteil. Wir behandeln ständig Patienten, die durch den Vaudou geisteskrank geworden sind.

Sie werden krank aus Furcht. Der Vaudou gibt kein Vertrauen, keinen Frieden wie das Christentum. Vaudou ist Spannung, Die Leute müssen ständig aufpassen, dass siedie Götter nicht verletzen oder herausbekommen, welcher Gott erbost wurde, wenn sie krank geworden sind.

In Haiti gibt es sehr viele Geisteskranke.

F: Lässt sich das in Zahlen ausdrücken?

T: Nein, das kann ich nicht. Wir haben in Haiti sicher nicht so-viele Geisteskranke wie in den Staaten, Man liest in den Zeitungen, dass 10  Prozent der Amerikaner eine psychiatrische Behandlung durchmachen. Die meisten Geisteskranken in Haiti werden nicht behandelt. Die Leute lachen und sagen: Der ist krank im Kopf!

Wir sehen täglich viele von ihnen. Die Kranken leben weiter unter den Gesunden und das ist eine gute Therapie für sie, denn sie werden nicht in einer geschlossenen Abteilung wie in einem Gefängnis gehalten. Sie bleiben in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang und sind dadurch viel ausgeglichener.  - (xan)

Haitianer (3)   Moreau de Saint-Rémy gab 1797 seine Beschreibung des französischen Teils der Insel Santo Domingo heraus. Er zählt darin die afrikanischen Stämme auf, die unter den Sklaven auf Haiti vertreten sind:

»Senegalais«, Senegalesen, »gross und gut gewachsen«, »Ackerbauer, klug, gutartig, treu, auch in der Liebe, dankbar, ausgezeichneter Domestik. Er lebt von Hirse, Mais und Reis, er ist sehr genügsam und hält sein Vieh sehr sauber, er ist verlässlich und verschwiegen .. .«
»Yoloffes«, Wolof, in den Antillen fälschlich »Calvaires«, Kalvarienberge, genannt.
»Foules«, Fulah, auch Peul, »Poules«, Hühner, »Poulards«, Poularden, genannt.
Die  Bambara,   »mit   einem   traurigen   Gesicht«,   »Putendiebe«, »Schafsdiebe«.
»Quiamba«.
»Mandingues«.
»Bissagots«.
»Sosos«.
»Bouriquis«, die Elenden.
»Mesurades« oder »Cangas«- Anthropophage.
»Aradas«, »Judas«, die Hunde fressen.
»Caplaous«.
»Mines«.
»Agouas«.
»Socos«.
»Fantins«.
»Cotocolis«.
»Popos«.
»Fidas« oder »Foedas«.
»Fonds«.
»Mais«.
»Aoussas«,
»Haussa.
»Ibos«, hängen sich auf.
»Nagos«.
»Calbar« oder »Galbar«.
»Mokos«.
»Congos«.
»Mayombes«.
»Mousombes«.
»Mondongues«, Menschenschlächter.
»Malimbes«.
»Franc-Congos«.
»Mozambiques«.
»Quiloi«.
»Quiriam«.
»Montfiat«.
 - (xan)

Neger

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