ahnentanz   Ferien in Chambourcy; Fifiot schläft in einem von Alice Derains Koffern; kaum hört er mich, beginnt ein mächtiges Getobe. Der Deckel will nicht nachgeben. Ich trage alles an die helle Sonne hinaus, mitten in den Park, wo ich die Schnur aufknote, und alsbald ist aus der Schachtel ein kleiner Teufel herausgeschnellt, der eine Pfote reckt, einen Flügel nach dem andern, und dann geht es ans Federnglätten, alles von Musik begleitet und im Rhythmus eines Menuetts, als ob er tanze, ehe er mit einer solchen Ausgelassenheit zu laufen beginnt, daß sein Kreisen wie eine Farandole wirkt, und raschen Schwungs entledigt man sich dahin seines Darminhalts, nimmt dorther flink einen Schnabel voll Minze, einmal links, einmal rechts herum, um sich plötzlich zu schütteln, aufgeplustert vom Schwanz bis zum Kopf, den Flaum wie ein Tutu abstehend, ganz unkenntlich, in eine Schleiereule verwandelt oder irgendeinen unbekannten Vogel der Sage; das alles abgezirkelt und geregelt, wie ein Ballett. - Marcel Jouhandeau, Das Leben und Sterben eines Hahns. Tiergeschichten. Stuttgart 1984 (zuerst 1947)
 
 

Hahn Tanzen

 

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