ahn,
roter Franz Blaschek war Schneidergeselle und ein Anarchist.
Er reiste durch viele Städte der Welt und hielt Vorträge über seine Ideale.
Er war ein naiver Herr und glaubte, um wirklich ein Anarchist zu sein,
müsse man sich auch einen interessanten Spleen zulegen. Es war gerade die
russische Revolution und sein armes Gehirn konnte die Tragweite dieser
Ereignisse nicht verstehen. Er sah nur die oberflächliche Ekstase
des Kampfes und glaubte, daß die Terroristen nur aus sexueller Auslebungsform
ihre Taten verrichteten. Er glaubte, auch er müsse etwas machen,
um die große Sexualität zu erleben. In dieser Zeit des Suchens
erschien von dem Anarchisten John Moss die Broschüre "Unsere Waffen"
. Blaschek kam diese Broschüre zu gute, und er spann sich die Idee aus,
er habe beim Feuerschauen einen sexuellen Genuß. Wenn er hörte, daß irgendwo
ein Haus brannte, eilte er sofort dahin und schaute stundenlang zu, wie
der rote Hahn krähte. Nachher kam er ganz ermattet, wie nach einem Liebesfest,
nach Hause. Er log sogar, daß er manchmal selbst den roten Hahn habe
krähen lassen. Als ihn dieses Spiel langweilte fing er aus pyromanischem
Gefühl heraus an, Bomben zu fabrizieren; er kam aber nie dazu, mit den
Bomben etwas zu beginnen, denn die Zürcher Polizei wurde auf sein Treiben
aufmerksam, verhaftete ihn, und er wurde zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.
- (
szi
)