rabesstille
Ich bin jetzt in einer vollkommenen Einsamkeit. Der Nebel,
der jeden Tag aufkam, machte die Stille noch größer;
es war wie ein großes weißliches Grab, das mich umgab. Ich höre kein anderes
Geräusch als das Knistern meines Feuers und das Ticken
meiner Uhr. Ich arbeite beim Schein meiner Lampe ungefähr zehn Stunden von vierundzwanzig.
Und die Zeit verfließt. Doch wie ich auch welche verliere! Was für ein Träumer
ich gegen meinen Willen bin! Ich fange an, etwas weniger mutlos zu sein. Wenn
Sie mich wiedersehen, werde ich ungefähr drei Kapitel geschrieben haben. Drei
Kapitel, mehr nicht. Aber ich habe geglaubt, beim ersten vor Ekel zu sterben.
Der Glaube an sich selbst nutzt sich mit den Jahren ab, die Flamme verlöscht,
die Kräfte erschöpfen sich. Was mich im Grunde untröstlich macht, ist meine
Überzeugung, daß ich eine nutzlose Sache unternehme, ich meine etwas, was dem
Ziel der Kunst, das in einer unbestimmten Erregung besteht,
zuwiderläuft. Mit den wissenschaftlichen Forderungen, die man heute erhebt,
und einem bürgerlichen Thema scheint mir die Sache absolut unmöglich. Die Schönheit
ist mit dem modernen Leben nicht vereinbar. Deshalb ist es das letzte Mal, daß
ich mich damit befasse; ich habe genug davon! - (
flb
)
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