raben
Die Arbeiter der Stadtverwaltung waren mit Spaten und Preßluftbohrern und andern
Werkzeugen gekommen. Sie begannen vor meinem Laden zu graben. Was sucht ihr?
fragte ich, und sie antworteten, sie hätten den Befehl zu graben und damit basta.
Das war keine Antwort. Ich begann zu protestieren, aber ich konnte nicht gegen
eine Gruppe von Arbeitern kämpfen. Ihr werdet nichts finden, sagte ich, es würde
sich besser lohnen, weiter unten zu graben, vor dem Zeitungsladen oder in einer
anderen Straße, aber sie hörten mir nicht zu und fuhren fort, mit ihren Preßluftbohrern
die Asphaltkruste aufzubrechen und mit den Schaufeln, Erde auszugraben und sie
auf den Seiten aufzuschütten, sie hoben auch die Steinplatten des Gehsteigs
weg, und ich sagte, gebt acht auf das Fundament des Hauses. Aus dem Graben warfen
sie faulige Erde, lange rosafarbene Würmer, die zuckten, als machte das Licht
sie verrückt, es ist unglaublich, wie viele Würmer es unter dem Boden gibt,
sie versuchten, sich zu verkriechen, wurden dann von einer neuen Schaufel Erde
bedeckt und verhielten sich ruhig. Die faulige Erde stank. Ihr habt nur Würmer
gefunden, sagte ich zum Aufseher, der die Arbeiter beaufsichtigen kam, aber
der zuckte die Achseln, ohne zu antworten, und die
Arbeiter gruben noch mehr Erde und mehr Würmer aus. - Luigi Malerba, Die Schlange. München 1992 (zuerst
1966)
Graben (2)
Kein Licht machen! |
- Otto Nebel, Zuginsfeld. München 1979 (zuerst 1919)
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