Gott, oberster  Die Engel; Gott Vater, ein Greis im höchsten Lebensalter mit silberweißen Haaren, ebenso Bart, hellblauen wässerigen Glotzaugen, tränengefüllten Augensäcken, gebeugten Hauptes, kyphosischen Rückgrats, kommt in langem talarartigem, mißfarbig-weißem Gewande, von zwei Cherubim rechts und links gestützt, hustend und brustrasselnd, schwerfällig tappend und nach vorn geneigt, hereingeschlappt; zwei Engel stehen am Thron und halten ihn: die übrigen stürzen auf die Knie, wenden das Gesicht zur Erde und breiten die Arme aus; hinter Gott Vater ein endloses Cortège von Engeln, Seraphim, Türstehern, Aufwärtern, alles weiblich, oder geschlechtslos, mit teils alltäglich-gelangweilten, teils fürwitzigen, teils ängstlich-besorgten Gesichtern; sowie einige nonnenartig gekleidete Barmherzige Schwestern mit Medizinflaschen, Decken, Spucknäpfen und dgl. – Sie geleiten Gott Vater langsam vorsichtig zum Thron, helfen ihm die zwei Stufen hinauf, indem sie unten seine Beine fassen und hinaufheben, drehen ihn dann oben um, und lassen ihn langsam auf den im ältesten byzantinischen Stil gehaltenen, mit reichem Mosaik verzierten Sitz nieder, indem zwei vorne, zwei hinten und je einer an den beiden Seiten ihn teils stützen, teils in Empfang nehmen; ein letzter Engel trägt die Krücken nach.

Gott Vater sinkt mit einem verzweifelnd von sich stoßenden, lebenssatt-rauhen Exspirations-Seufzer auf den Thron nieder: Ach! –

Glotzt dann starr und bewegungslos, aber schweratmend, vor sich hin.

- Aus: Oskar Panizza, Das Liebeskonzil (1895)

Gott, oberster (2)  

Tôrnârssuk mit einer Menschenseele unter dem Arm.
Er ist die höchste und vornehmste Gottheit der Grönländer,
fungiert auch als Schutzgott, begleitet und führt Schamanen bei ihrer ekstatischen Reise durch Meerestiefen

- Aus: P. Asmussen u. a., Handbuch der Religionsgeschichte, Bd. 1, Göttingen 1971, nach: Hans-Jürg Braun, Das Jenseits. Die Vorstellungen der Menschheit über das Leben nach dem Tod. Frankfurt am Main 2000 (it 2516, zuerst 1996)

Gott, oberster (3)  Azathoth, der Dämonensultan, ist das Zentrum des Universums, das blinde Chaos auf seinem Thron inmitten der Leere, umringt von Anderen Göttern, über deren Tanz er wacht. Azathoth kann man sich als eine immerwährende Explosion vorstellen. Er existierte bereits vor Anbeginn aller Zeiten und vor Entstehung des Universums.

Als einer der Äußeren Götter ist Azathoth eine Wesenheit von immenser, gar unendlicher Macht. Gerüchten zufolge wurde er wegen gewisser Vergehen mit Irrsinn gestraft, während andere Quellen besagen, dass Nyarlathotep der Geist und die Seele Azathoths sei, der sich von seinem Leib getrennt habe. Nyarlathotep ist der Einzige, der den geistlosen Dämonensultan besänftigen kann. - H. P. Lovecraft / Wikipedia

 

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Götter, oberste
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