Goblin   Einion, der Sohn des Gwalchmei, ging an einem schönen Sommertag durch die Wälder von Trefeilir. Da begegnete er einer schlanken schönen Frau. Ihre Haut übertraf an Schönheit das Weiß des Schnees auf dem hohen Gebirge und das Rot der Morgendämmerung. Da überfiel ihn im Herzen große Liebe. Er grüßte sie. Sie erwiderte seinen Gruß, und die Art, in der sie zu ihm redete, bewies ihm, daß ihr seine Gesellschaft nicht unangenehm war. Er war höflich zu ihr, und sie war höflich zu ihm. Aber als er näher trat, sah er, daß sie statt Füße Hufe hatte.

Sie aber warf Glanz über ihn und sprach:

«Du mußt mir folgen, wohin immer ich auch gehe.» Sie hatte ihn verzaubert. Er versprach, ihr bis ans Ende der Welt zu folgen. Zuvor aber bat er sie, sich noch von seiner Frau Angharad verabschieden zu dürfen.

Damit war die Dame vom Grünen Wald einverstanden. «Aber», sagte sie, «ich werde dabei sein, unsichtbar für alle, außer für dich.»

Also ging er heim und der goblin (denn nichts anderes war die schöne Dame vom Grünen Wald) ging mit ihm. Als er Angharad, seine Frau, nun sah, erschien sie ihm wie eine häßliche Alte, aber er erinnerte sich an frühere Zeiten und fühlte immer noch etwas Liebe zu ihr. Doch von dem Zauber konnte er sich nicht befreien.

«Es ist nötig für mich», sprach er, «daß ich dich für eine gewisse Zeit verlasse. Ich weiß nicht, für wie lange.»

Sie weinten zusammen und zerbrachen einen goldenen Ring zwischen sich. Er behielt die eine Hälfte, Angharad die andere. Dann nahmen sie Abschied voneinander, und er folgte der schönen Dame aus dem grünen Wald. Wohin sie gingen, wußte er nicht.   -  (wal)

Geister

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